Spiritualität & Lebensgestaltung
Impulse zum Leben
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Peter Lincoln Wie der Glaube zum Körper findet
Focusing als spiritueller Übungsweg. Mit Anleitung zur praktischen Umsetzung auf CD € 18,00 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
5. Auflage 2018 kartoniert / 13,0x20,5 cm / 143 Seiten ISBN 978-3-7615-5583-5 Neukirchener Verlag lieferbar Leseprobe mit Libreka Coverdownload Autoreninformationen Vita Weitere Bücher |
Ganzheitlich glauben
Unsere Geschichte mit Gott spielt sich oft nur im Kopf ab. Wir singen und danken Gott, aber Körper und Seele sprechen eine andere Sprache. Das Focusing stellt den Blick auf den ganzen Menschen scharf - so kann ganzheitlicher Glaube entstehen.
Rezensionen
Peter Lincoln, Germanist und Theologe, beschäftigt sich schon lange mit Themen der Spiritualität. Dabei geht es ihm weniger um die lehrhafte Durchdringung des Glaubens, sondern darum, dass der ... » weiterlesen
Peter Lincoln, Germanist und Theologe, beschäftigt sich schon lange mit Themen der Spiritualität. Dabei geht es ihm weniger um die lehrhafte Durchdringung des Glaubens, sondern darum, dass der Glaube zum Alltag findet. So schreibt er im Vorwort dieses kleinen Buches: "Wichtiger als abstrakte Spekulationen und erbauliche Gedanken sind Methoden und Mittel, durch die der Glaube in unserer Alltagswelt übersetzt und umgesetzt wird." (S.8) Als eine hilfreiche Methode stellt Lincoln das "Focusing" vor und macht es für die Gestaltung des geistlichen Lebens fruchtbar. "Focusing" ist Körperarbeit. Dabei hat der Begriff seinen Ursprung in der Fotografie. Ein Motiv erscheint unklar im Sucher, aber durch das Drehen der Linse kann die nötige Bildschärfe erzielt werden. Focusing fängt damit an, dass man sich mit etwas Verschwommenem, was man körperlich wahrnimmt, beschäftigt und so lange dabei bleibt, bis ein klares Bild entsteht. Im Hintergrund steht die Überzeugung, dass "der Körper unsere Situation und Leben lebt. Und so weiß unser Körper über das, was vorgeht, immer mehr als wir wissen." (S.52) Das Buch ist in vier Hauptabschnitte aufgeteilt. Im ersten Teil geht es darum, zu verstehen, dass das Leben mehr ist als der Verstand. Lincoln nutzt dafür das Bild eines Hauses. Wenn der Verstand die obere Etage bildet, gehört noch eine Menge mehr dazu. Im zweiten Abschnitt stellt er die Methode speziell auf die Erfassung von Bibeltexten an. In einem letzten Teil ordnet er die Methode in die Tradition christlicher Spiritualität ein. Den Abschluss bildet ein kleiner Exkurs in die Entstehung des Focusing und Hinweise zur Weiterarbeit. Die knapp 140 Seiten lassen sich in kurzer Zeit durchlesen. Damit hätte man das Anliegen des Buches aber gründlich missverstanden. Es geht dem Autor nicht um eine reine Sachinformation. Der Untertitel ist Programm: Focusing als spiritueller Übungsweg. Damit der Leser sich auf den Weg machen kann, wird die Lektüre immer wieder durch kleine Übungen unterbrochen, die helfen sollen, dem nachzuspüren, was sich im Körper ausdrückt. Dieser Charakter des Buches als Übungsbuch wird durch die beiliegende Übungs-CD unterstrichen, die den Hörer beispielhaft in die Praxis des Focusing hineinnimmt. Ein hilfreiches Buch für den, der mehr von seinem Leben kennen lernen möchte, als die "obere Etage".
Quelle: Die Gemeinde, Thomas Seibert, Heft 11, 17. Mai 2009
Mit viel Zustimmung habe ich Ihr Buch gelesen "Wie der Glaube zum Körper findet". Ich könnte es jedem empfehlen und würde es manchem gerne in die Hand drücken, weil ich noch keine so einfache, ... » weiterlesen
Mit viel Zustimmung habe ich Ihr Buch gelesen "Wie der Glaube zum Körper findet". Ich könnte es jedem empfehlen und würde es manchem gerne in die Hand drücken, weil ich noch keine so einfache, praktische und überzeugende Weise gefunden habe, Focusing zu beschreiben wie in diesem Buch. Für mich als gläubigen Menschen sind die Verweise auf die Bibel, die Gestalt Jesu und andere christliche Symbole sehr wichtig und fügen sich nahtlos ein. (...) Ich selbst habe als Focusing-Therapeut bei der Fülle der Literatur über Focusing kaum etwas Vergleichbares gefunden, was in so klarer und einfacher Weise diese psychologische Methode vorstellt und sie als Instrument für die eigene spirituelle Wachsamkeit sowie für die geistliche Begleitung von Menschen aufbereitet.
Quelle: Dr. Gerhard Bauer, Katholisches Pfarramt Ottmaring
Vielen Dank für Ihr Buch, das ich gerade lese. Ich finde vor allem den Abschnitt gut, in dem Sie uns vom äußeren Tempel zum Tempel des Körpers und von da aus zur inneren Landschaft mitnehmen.
Quelle: Eugene Gendlin, New York/USA, Focusing-Begründer und Leiter des Focusing Institute
Wer sich auch nur ein wenig in der evangelischen Theologie der letzten fünzig Jahre auskennt, kennt die wichtigsten Begriffe um die das theologische Denken kreist: Existenz, Geschichte, ... » weiterlesen
Wer sich auch nur ein wenig in der evangelischen Theologie der letzten fünzig Jahre auskennt, kennt die wichtigsten Begriffe um die das theologische Denken kreist: Existenz, Geschichte, Geschichtlichkeit, Entscheidung, Verantwortung, Selbstverständnis, Mitmenschlichkeit. So verschieden die mit solchen Begriffen bezeichneten Ansätze sein mögen, haben sie doch ein Gemeinsames: Sie mühen sich redlich, den Glauben zu verstehen und verständlich zu machen. Sie wenden sich an Verstand und Willenskraft des Menschen. Was dabei aber meistens sehr unterbelichtet bleibt, ist der Leib des glaubenden Menschen. Er hat wenig oder gar nichts zu sagen, ist nur Mittel im Dienste höherer Zwecke. Dabei stecken uns Glaube wie Unglaube, Wahrheitsliebe und Lebenslügen, Illusionen und Realitätssinn buchstäblich in den Knochen, in unseren Muskeln, in den Gefäßen, in den Nerven, im Kreislauf, ja, in jedem unserer Organe. Es ist an der Zeit, das wir das Alphabet der Sprache unseres Organismus lernen. Glaube hilft wenig, wenn er uns nicht "in Fleisch und Blut" übergeht, wie es unsere Sprache so treffend sagt. Die Arbeitsweise des "Focusing", die uns in diesem Buch liebevoll, sachkundig und ohne den heute so verbreiteten Methodenaberglauben vorgestellt wird, ist eine gute Hilfe auf diesem Weg. Wir lernen es wieder, auf unseren Leib und unsere Organe zu hören. Wir entdecken die leibliche Dimension unseres Glaubens. Wer sich auf diesen Weg einlässt, lernt, was die Bibel meint, wenn sie den menschlichen Leib als "Tempel des Heiligen Geistes" bezeichnet. Kurz: Möge das Buch vielen Menschen helfen, dass sie in diesem Heiligtum ganz neu beheimatet werden.
Quelle: Dr. Reinhard Deichgräber, Psychotherapie und Seelsorge, 3/2007