Der Philosoph als Autodidakt. Hayy ibn Yaqzan

Ein philosophischer Insel-Roman, Philosophische Bibliothek 558

Ibn Tufail, Abu Bakr

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Der Neuübersetzung aus dem Arabischen dieses faszinierend zu lesenden »Insel-Romans« ist eine luzide Einleitung des Herausgebers vorangestellt, die als kurze Einführung in die leitenden Fragestellungen der arabischen Philosophie des Mittelalters gelten kann.

Ziel dieses philosophisch-allegorischen Inselromans des arabisch-andalusischen Denkers Ibn Tufail ist die Verteidigung der Philosophie als rationale Form der Erkenntnis. Ibn Tufail antwortete damit auf die Angriffe al-Ghazalis, der die philosophische (aristotelische) Methodik bzw. deren Vereinbarkeit mit der Orthodoxie des Islam in Frage stellte. Entgegnet wird dieser Kritik im Hauptteil des Traktats, wo die rationale, der natürlichen Veranlagung des Menschen angemessene Struktur des philosophischen Wissenskanons aufgezeigt wird, und durch den Nachweis, dass philosophische Erkenntnis sehr wohl mit den Inhalten der Offenbarungsreligion übereinstimmt, viel besser sogar als die bloß symbolhafte Religion der breiten Masse. Zugleich wird aber die von al-Ghazali vollzogene Wendung hin zur Mystik aufgenommen, indem die unmittelbare, intuitive Erfahrung als Erkenntnisform etabliert und dem theoretischen Erfassen gleichgestellt, ja übergeordnet wird. Beide Wege, die der Philosophie und der Sufik, werden dabei miteinander verwoben. Für diese Einbindung der Sufik in die Philosophie wird die Autorität Ibn Sinas in Anspruch genommen, indem ihm unter dem Titel der »orientalischen Weisheit« eine esoterisch-sufische Lehre zugeschrieben wird. Große Beachtung fand der Traktat in den religionskritischen Debatten des 18. Jahrhunderts. Wiederentdeckt wurde er 1952 von Ernst Bloch, der in Ibn Tufails Traktat den Grundglauben der Aufklärung bestärkt sah, »dass der Mensch außer seiner Vernunft einen Glauben nicht brauche«.

Ibn-Tufail wird 1106 in Guadix in Andalusien geboren. Sichere Quellen zu seinem Leben sind nicht bekannt, doch soll der Philosoph, Arzt und Astronom der Leibarzt des Sultan Abu Yakub Yusuf gewesen sein. Diese einflußreiche Stellung benutzt er, um seinen Freund, den arabischen Philosophen und Aristoteles-Kommentator Averroes bei Hof einzuführen. Einzig erhaltener Text des Ibn-Tufail ist der philosophisch-allegorische Inselroman Der Philosoph als Autodidakt. Inhaltlich geht es um ein Kind, das von einer Gazelle aufgezogen und nur von Natur und Tieren umgeben auf einer einsamen Insel aufwächst und bis zum 50. Lebensjahr die Erkenntnis der Allmächtigkeit Gottes erlangt. Hier wird die Philosophie als rationale Form der Erkenntnis gegen die Angriffe al-Ghazalis verteidigt, der die Vereinbarkeit der aristotelischen Methodik mit der Orthodoxie des Islam in Frage stellt. Gleichzeitig wird die intuitive Erfahrung als Erkenntnisform etabliert und dem theoretischen Erfassen gleichgestellt.Große Beachtung findet der Traktat in den religionskritischen Debatten des 18. Jahrhunderts.

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Autor Ibn Tufail, Abu Bakr
Verlag Felix Meiner Verlag GmbH
ISBN 9783787336401
ISBN/EAN 9783787336401
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 01.02.2019
Lieferbarkeitsdatum 14.04.2023
Einband Kartoniert
Format 1.5 x 19 x 12.2
Seitenzahl LXXXVII, 155 S.
Gewicht 211

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Verlag Felix Meiner Verlag GmbH
ISBN 9783787336401
Erscheinungsdatum 01.02.2019
Einband Kartoniert
Format 1.5 x 19 x 12.2
Gewicht 211

Der Neuübersetzung aus dem Arabischen dieses faszinierend zu lesenden »Insel-Romans« ist eine luzide Einleitung des Herausgebers vorangestellt, die als kurze Einführung in die leitenden Fragestellungen der arabischen Philosophie des Mittelalters gelten kann.

Ziel dieses philosophisch-allegorischen Inselromans des arabisch-andalusischen Denkers Ibn Tufail ist die Verteidigung der Philosophie als rationale Form der Erkenntnis. Ibn Tufail antwortete damit auf die Angriffe al-Ghazalis, der die philosophische (aristotelische) Methodik bzw. deren Vereinbarkeit mit der Orthodoxie des Islam in Frage stellte. Entgegnet wird dieser Kritik im Hauptteil des Traktats, wo die rationale, der natürlichen Veranlagung des Menschen angemessene Struktur des philosophischen Wissenskanons aufgezeigt wird, und durch den Nachweis, dass philosophische Erkenntnis sehr wohl mit den Inhalten der Offenbarungsreligion übereinstimmt, viel besser sogar als die bloß symbolhafte Religion der breiten Masse. Zugleich wird aber die von al-Ghazali vollzogene Wendung hin zur Mystik aufgenommen, indem die unmittelbare, intuitive Erfahrung als Erkenntnisform etabliert und dem theoretischen Erfassen gleichgestellt, ja übergeordnet wird. Beide Wege, die der Philosophie und der Sufik, werden dabei miteinander verwoben. Für diese Einbindung der Sufik in die Philosophie wird die Autorität Ibn Sinas in Anspruch genommen, indem ihm unter dem Titel der »orientalischen Weisheit« eine esoterisch-sufische Lehre zugeschrieben wird. Große Beachtung fand der Traktat in den religionskritischen Debatten des 18. Jahrhunderts. Wiederentdeckt wurde er 1952 von Ernst Bloch, der in Ibn Tufails Traktat den Grundglauben der Aufklärung bestärkt sah, »dass der Mensch außer seiner Vernunft einen Glauben nicht brauche«.

Ibn-Tufail wird 1106 in Guadix in Andalusien geboren. Sichere Quellen zu seinem Leben sind nicht bekannt, doch soll der Philosoph, Arzt und Astronom der Leibarzt des Sultan Abu Yakub Yusuf gewesen sein. Diese einflußreiche Stellung benutzt er, um seinen Freund, den arabischen Philosophen und Aristoteles-Kommentator Averroes bei Hof einzuführen. Einzig erhaltener Text des Ibn-Tufail ist der philosophisch-allegorische Inselroman Der Philosoph als Autodidakt. Inhaltlich geht es um ein Kind, das von einer Gazelle aufgezogen und nur von Natur und Tieren umgeben auf einer einsamen Insel aufwächst und bis zum 50. Lebensjahr die Erkenntnis der Allmächtigkeit Gottes erlangt. Hier wird die Philosophie als rationale Form der Erkenntnis gegen die Angriffe al-Ghazalis verteidigt, der die Vereinbarkeit der aristotelischen Methodik mit der Orthodoxie des Islam in Frage stellt. Gleichzeitig wird die intuitive Erfahrung als Erkenntnisform etabliert und dem theoretischen Erfassen gleichgestellt.Große Beachtung findet der Traktat in den religionskritischen Debatten des 18. Jahrhunderts.

 

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