Queer und (Anti-)Kapitalismus

Black books

Voß, Heinz-Jürgen/Wolter, Salih Alexander

160 Seiten

12,80 €
Inkl. 7% Steuern

Lieferzeit: 5 Werktage(inkl . Versand)

Die «Erfolgsgeschichte» der bürgerlichen Homo-Emanzipation in den westlichen Industriestaaten während der letzten Jahrzehnte fällt mit der neoliberalen Transformation der Weltwirtschaft zusammen. Während vor allem weiße schwule Männer Freiheitsgewinne verbuchen, kommt es zu einem entsolidarisierenden Umbau der Gesellschaft, verbunden mit zunehmend rassistischen Politiken im Innern; zugleich dient der «Einsatz für Frauen- und Homorechte» als Begründung für militärische Interventionen im globalen Süden. Dabei waren es schon 1969 in der New Yorker Christopher Street «[S]chwarze und Drag Queens/Transgender of colour aus der Arbeiterklasse», die den Widerstand gegen heteronormative Ausgrenzung und Gewalt trugen und «sich in Abgrenzung zu weißen Mittelklasse-Schwulen und [-]Lesben queer nannten, lange bevor deren akademische Nachfahren sich diese Identität aneigneten» (Jin Haritaworn). Doch auch hierzulande sind es die queer People of Color, die aktivistisch wie theoretisch gesamtgesellschaftliche Perspektiven jenseits des gängigen Homonationalismus entwickeln. Der Band betrachtet die aktuell viel diskutierten Ansätze einer queer-feministischen Ökonomiekritik vor dem Hintergrund queerer Bewegungsgeschichte. Er zeigt mögliche Verbindungen zum westlichen Marxismus Antonio Gramscis, zum postkolonialen Feminismus Gayatri Chakravorty Spivaks, zu den «Eine-Welt»Konzepten von Immanuel Wallerstein und Samir Amin auf. Wegweisend ist dabei ein intersektionales Verständnis, wie es Schwarze Frauen und queere Migrant_innen in der Bundesrepublik bereits seit den 1980er Jahren erarbeitet haben. Das Buch fragt, wie Geschlecht und Sexualität - stets verwoben mit Rassismus - im Kapitalismus bedeutsam sind, sogar dort erst aufkommen oder funktional werden. Theoretisch, historisch und immer mit Blick auf Praxis untersucht es die Veränderungen der Geschlechter- und sexuellen Verhältnisse der Menschen unter zeitlich konkreten kapitalistischen Bedingungen. Wem nützen die geschlechtlichen und sexuellen Zurichtungen der Menschen im Kapitalismus, und was lässt sich aus den historischen und aktuellen Kämpfen für queere Kapitalismuskritik lernen?

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Autor Voß, Heinz-Jürgen/Wolter, Salih Alexander
Verlag Schmetterling Verlag GmbH
ISBN 9783896571656
ISBN/EAN 9783896571656
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 18.01.2019
Lieferbarkeitsdatum 17.03.2023
Einband Kartoniert
Format 1 x 19 x 10.8
Seitenzahl 160 S.
Gewicht 142

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Verlag Schmetterling Verlag GmbH
ISBN 9783896571656
Erscheinungsdatum 18.01.2019
Einband Kartoniert
Format 1 x 19 x 10.8
Gewicht 142

Die «Erfolgsgeschichte» der bürgerlichen Homo-Emanzipation in den westlichen Industriestaaten während der letzten Jahrzehnte fällt mit der neoliberalen Transformation der Weltwirtschaft zusammen. Während vor allem weiße schwule Männer Freiheitsgewinne verbuchen, kommt es zu einem entsolidarisierenden Umbau der Gesellschaft, verbunden mit zunehmend rassistischen Politiken im Innern; zugleich dient der «Einsatz für Frauen- und Homorechte» als Begründung für militärische Interventionen im globalen Süden. Dabei waren es schon 1969 in der New Yorker Christopher Street «[S]chwarze und Drag Queens/Transgender of colour aus der Arbeiterklasse», die den Widerstand gegen heteronormative Ausgrenzung und Gewalt trugen und «sich in Abgrenzung zu weißen Mittelklasse-Schwulen und [-]Lesben queer nannten, lange bevor deren akademische Nachfahren sich diese Identität aneigneten» (Jin Haritaworn). Doch auch hierzulande sind es die queer People of Color, die aktivistisch wie theoretisch gesamtgesellschaftliche Perspektiven jenseits des gängigen Homonationalismus entwickeln. Der Band betrachtet die aktuell viel diskutierten Ansätze einer queer-feministischen Ökonomiekritik vor dem Hintergrund queerer Bewegungsgeschichte. Er zeigt mögliche Verbindungen zum westlichen Marxismus Antonio Gramscis, zum postkolonialen Feminismus Gayatri Chakravorty Spivaks, zu den «Eine-Welt»Konzepten von Immanuel Wallerstein und Samir Amin auf. Wegweisend ist dabei ein intersektionales Verständnis, wie es Schwarze Frauen und queere Migrant_innen in der Bundesrepublik bereits seit den 1980er Jahren erarbeitet haben. Das Buch fragt, wie Geschlecht und Sexualität - stets verwoben mit Rassismus - im Kapitalismus bedeutsam sind, sogar dort erst aufkommen oder funktional werden. Theoretisch, historisch und immer mit Blick auf Praxis untersucht es die Veränderungen der Geschlechter- und sexuellen Verhältnisse der Menschen unter zeitlich konkreten kapitalistischen Bedingungen. Wem nützen die geschlechtlichen und sexuellen Zurichtungen der Menschen im Kapitalismus, und was lässt sich aus den historischen und aktuellen Kämpfen für queere Kapitalismuskritik lernen?

 

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