Die dunklen Schatten unserer Vergangenheit
276 Seiten
Lieferzeit: Vorbestellbar
Erscheint am: 09.01.2009
Fast ein Viertel der deutschen Gesamtbevölkerung und ein Drittel aller Erwachsenen sind heute über 65 Jahre alt. Alle diese Menschen sind vom Zweiten Weltkrieg und seinen unmittelbaren Nachwirkungen geprägt. Bisher wurden die psychosozialen Folgen der Kriegserfahrungen von Therapeuten, Sozialarbeitern, Pflegern und Seelsorgern zu wenig wahrgenommen. Die Neuauflage enthält ein zusätzliches Kapitel über Selbsthilfe für Betroffene.
Anstelle eines Vorworts - Ein Briefwechsel 1. Müssen wir zeitgeschichtlich denken, wenn wir Älteren professionell begegnen? 2. Was geschah damals noch? Verluste, Gewalterfahrungen, Flucht und Vertreibung Zwischenfrage I: Dürfen wir uns als Deutsche mit diesem Teil unserer Geschichte befassen? 3. Altersjahrgänge der Betroffenen und ihr Erfahrungshorizont Zwischenfrage II: Waren alle betroffen und alle traumatisiert? 4. Wie reagierten die Betroffenen, ihre Familien und die Gesellschaft damals - aktuell und langfristig? 5. Spätfolgen bei über 60-Jährigen und Älteren? Symptomorientierung bei vernachlässigter Ätiologie Zeitgeschichtliche Perspektive: Fehlanzeige Woher stammen unsere Kenntnisse? Folgen: Ichsyntone Verhaltensweisen Folgen: Psychische Störungen Folgen: Persönlichkeitsveränderungen Folgen: Bindungs- und Beziehungsstörungen Folgen: Veränderungen der Identität Folgen: Funktionelle Störungen und körperliche Erkrankungen Folgen: Erscheinungsformen im Zeitablauf Folgen: Trauma-Reaktivierungen und Re-Traumatisierungen Folgen: Nationalsozialistische Erziehung, Traumatisierung und/oder neurotischer Konflikt Notwendige Differenzierung: nach Jahrgangsgruppen und Geschlecht Notwendige Differenzierung: nach Entwicklungsphasen Notwendige Differenzierung: nach Subgruppen Zwischenfrage III: Muss man die alten Geschichten wieder aufwühlen? 6. Welche Erfahrungen wurden an wen weitergegeben? 7. Lebenslang psychisch stabil? Erreichte vorläufige psychische Stabilität Vulnerabilität und Resilienz Psychisch stabil = psychisch gesund? Abnehmende psychische Stabilität im mittleren Erwachsenenalter Lebenslang psychisch stabil? 8. Älterwerden: Entlastung oder Verschlimmerung? Der eigene Körper als letzterVerbündeter Fehlende Kindheit oder Pubertät Fortschreitende Einschränkung der Identität? Lebenslang und für das Altern benachteiligt? Vorhandene und dazu noch brauchbare Modelle für das eigene Altern? Abgewehrte Trauer Gefürchtete erneute Abhängigkeit Prognose Zwischenfrage IV: Müssen wir uns jetzt erneut die Geschichten von »damals« anhören? 9. Zeitgeschichtlich denken und einfühlen 9.1 Zur Psychotherapie über 60-Jähriger - Kenntnis- und Erfahrungsstand 9.2 Spezifische Beziehungskonstellationen 9.3 Aufgabenstellung 9.4 Zugang, Abklärung und Arbeitsauftrag Hinweise und Chiffren Die Frage nach Alter oder Jahrgang Behutsame Neugier Mögliche Schwierigkeiten Akzeptierendes Einfühlen Zwischenschritt: Zeit lassen Zwischenschritt: reflektierend innehalten Zur Diagnose: Systematische Erfassung Zur Diagnose: Differenzialdiagnose funktioneller und psychischer Symptomatik Zur Diagnose: Depression oder Trauer Zur Diagnose: Depression oder Demenz Zur Diagnose: Trauma oder neurotische Störung Arbeitsauftrag 9.5 Begleitende differenzierte Hilfestellung 9.6 ... in der Psychotherapie 9.7 ... in der Beratung 9.8 ... in der allgemeinen ärztlichen Versorgung Hausarzttätigkeit Krankenhaustätigkeit In der Rehabilitation 9.9 ... in der gerontopsychiatrischen Versorgung 9.10 ... in der Pflege. Häusliche Pflege Institutionelle Pflege 9.11 ... in der Seelsorge 9.12 Supervision 10. Warum wissen wir so wenig darüber? Die Frage an die Psychoanalyse Die Frage an die zeitgeschichtliche Forschung »Kriegskinder« = Alterskohorten mit fehlendem Gruppenbewusstsein? 11. Selbsthilfe für Betroffene 12. Holt uns unsere eigene Geschichte wieder ein? 13. Zeitgeschichtlich denken - Aufgabe nur bei Älteren? 14. Nachwort Dank Literatur Anmerkungen
Hartmut Radebold, geboren 1935, Univ. Prof. em., Dr. med., war Psychiater und Psychoanalytiker und Lehrstuhlinhaber für Klinische Psychologie der Universität Kassel. Er gilt als »Nestor der deutschsprachigen Psychotherapie Älterer« (PSYCHE) und befasste sich mit der Entwicklung und dem Befinden der Kriegskinder. 2009 erhielt er für seine Forschungen das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Im September 2021 ist er in Kassel verstorben.
Autor | Radebold, Hartmut |
---|---|
Verlag | Klett-Cotta |
ISBN | 9783608945522 |
ISBN/EAN | 9783608945522 |
Lieferzeit | Vorbestellbar |
Erscheinungsdatum | 09.01.2009 |
Lieferbarkeitsdatum | 10.11.2016 |
Einband | Kartoniert |
Format | 2.5 x 20.5 x 12.5 |
Seitenzahl | 276 S. |
Gewicht | 354 |
Weitere Informationen
Verlag | Klett-Cotta |
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ISBN | 9783608945522 |
Erscheinungsdatum | 09.01.2009 |
Einband | Kartoniert |
Format | 2.5 x 20.5 x 12.5 |
Gewicht | 354 |
Fast ein Viertel der deutschen Gesamtbevölkerung und ein Drittel aller Erwachsenen sind heute über 65 Jahre alt. Alle diese Menschen sind vom Zweiten Weltkrieg und seinen unmittelbaren Nachwirkungen geprägt. Bisher wurden die psychosozialen Folgen der Kriegserfahrungen von Therapeuten, Sozialarbeitern, Pflegern und Seelsorgern zu wenig wahrgenommen. Die Neuauflage enthält ein zusätzliches Kapitel über Selbsthilfe für Betroffene.
Anstelle eines Vorworts - Ein Briefwechsel 1. Müssen wir zeitgeschichtlich denken, wenn wir Älteren professionell begegnen? 2. Was geschah damals noch? Verluste, Gewalterfahrungen, Flucht und Vertreibung Zwischenfrage I: Dürfen wir uns als Deutsche mit diesem Teil unserer Geschichte befassen? 3. Altersjahrgänge der Betroffenen und ihr Erfahrungshorizont Zwischenfrage II: Waren alle betroffen und alle traumatisiert? 4. Wie reagierten die Betroffenen, ihre Familien und die Gesellschaft damals - aktuell und langfristig? 5. Spätfolgen bei über 60-Jährigen und Älteren? Symptomorientierung bei vernachlässigter Ätiologie Zeitgeschichtliche Perspektive: Fehlanzeige Woher stammen unsere Kenntnisse? Folgen: Ichsyntone Verhaltensweisen Folgen: Psychische Störungen Folgen: Persönlichkeitsveränderungen Folgen: Bindungs- und Beziehungsstörungen Folgen: Veränderungen der Identität Folgen: Funktionelle Störungen und körperliche Erkrankungen Folgen: Erscheinungsformen im Zeitablauf Folgen: Trauma-Reaktivierungen und Re-Traumatisierungen Folgen: Nationalsozialistische Erziehung, Traumatisierung und/oder neurotischer Konflikt Notwendige Differenzierung: nach Jahrgangsgruppen und Geschlecht Notwendige Differenzierung: nach Entwicklungsphasen Notwendige Differenzierung: nach Subgruppen Zwischenfrage III: Muss man die alten Geschichten wieder aufwühlen? 6. Welche Erfahrungen wurden an wen weitergegeben? 7. Lebenslang psychisch stabil? Erreichte vorläufige psychische Stabilität Vulnerabilität und Resilienz Psychisch stabil = psychisch gesund? Abnehmende psychische Stabilität im mittleren Erwachsenenalter Lebenslang psychisch stabil? 8. Älterwerden: Entlastung oder Verschlimmerung? Der eigene Körper als letzterVerbündeter Fehlende Kindheit oder Pubertät Fortschreitende Einschränkung der Identität? Lebenslang und für das Altern benachteiligt? Vorhandene und dazu noch brauchbare Modelle für das eigene Altern? Abgewehrte Trauer Gefürchtete erneute Abhängigkeit Prognose Zwischenfrage IV: Müssen wir uns jetzt erneut die Geschichten von »damals« anhören? 9. Zeitgeschichtlich denken und einfühlen 9.1 Zur Psychotherapie über 60-Jähriger - Kenntnis- und Erfahrungsstand 9.2 Spezifische Beziehungskonstellationen 9.3 Aufgabenstellung 9.4 Zugang, Abklärung und Arbeitsauftrag Hinweise und Chiffren Die Frage nach Alter oder Jahrgang Behutsame Neugier Mögliche Schwierigkeiten Akzeptierendes Einfühlen Zwischenschritt: Zeit lassen Zwischenschritt: reflektierend innehalten Zur Diagnose: Systematische Erfassung Zur Diagnose: Differenzialdiagnose funktioneller und psychischer Symptomatik Zur Diagnose: Depression oder Trauer Zur Diagnose: Depression oder Demenz Zur Diagnose: Trauma oder neurotische Störung Arbeitsauftrag 9.5 Begleitende differenzierte Hilfestellung 9.6 ... in der Psychotherapie 9.7 ... in der Beratung 9.8 ... in der allgemeinen ärztlichen Versorgung Hausarzttätigkeit Krankenhaustätigkeit In der Rehabilitation 9.9 ... in der gerontopsychiatrischen Versorgung 9.10 ... in der Pflege. Häusliche Pflege Institutionelle Pflege 9.11 ... in der Seelsorge 9.12 Supervision 10. Warum wissen wir so wenig darüber? Die Frage an die Psychoanalyse Die Frage an die zeitgeschichtliche Forschung »Kriegskinder« = Alterskohorten mit fehlendem Gruppenbewusstsein? 11. Selbsthilfe für Betroffene 12. Holt uns unsere eigene Geschichte wieder ein? 13. Zeitgeschichtlich denken - Aufgabe nur bei Älteren? 14. Nachwort Dank Literatur Anmerkungen
Hartmut Radebold, geboren 1935, Univ. Prof. em., Dr. med., war Psychiater und Psychoanalytiker und Lehrstuhlinhaber für Klinische Psychologie der Universität Kassel. Er gilt als »Nestor der deutschsprachigen Psychotherapie Älterer« (PSYCHE) und befasste sich mit der Entwicklung und dem Befinden der Kriegskinder. 2009 erhielt er für seine Forschungen das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Im September 2021 ist er in Kassel verstorben.
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