Was tun bei sexualisierter Gewalt?

Handbuch für die Transformative Arbeit mit gewaltausübenden Personen

RESPONS

197 Seiten

14,00 €
Inkl. 7% Steuern

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"Was tun bei sexualisierter Gewalt?" verbindet Ansätze aus der zweiten Frauen*Lesbenbewegung in Deutschland und transformative Gerechtigkeitsansätze wie >community accountability< (>kollektive Verantwortungsübernahme<) aus Frauen*-, Queer- und trans* of Color-Kontexten in den USA. Es geht darum, Anleitungen für selbstorganisierte und gemeinschaftliche Prozesse anzubieten, die betroffene Personen unterstützen und gewaltausübende Personen zur Verantwortung ziehen. Das Handbuch fokussiert insbesondere Letzteres und schlägt eine Transformative Arbeit vor. Diese bietet Personen, die sexualisierte Gewalt ausgeübt haben, einen längerfristigen Reflexions- und Veränderungsprozess an. Der Prozess basiert auf Freiwilligkeit und muss von der gewaltausübenden Person selbst gewollt werden. Ziel ist es, die Perspektive der Betroffenen zu verstehen und zu achten, die eigene gesellschaftliche Positionierung und eigene Gewaltmuster zu reflektieren und das eigene Verhalten langfristig zu verändern. Es geht darum, alternative und weniger gewaltförmige Handlungsmöglichkeiten auf der persönlichen, zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Ebene zu entwickeln und umzusetzen. Damit dient Transformative Arbeit auch der Prävention. Eine Grundannahme der Transformativen Arbeit ist, dass Menschen nicht als Person >böse< sind, auch wenn sie sexualisierte Gewalt ausüben, sondern die Handlung selbst strikt abzulehnen ist. Diese wird u.a. als ein Ausdruck von gewaltvollen Herrschaftsverhältnissen betrachtet, und es ist möglich, dieses Verhalten zu verlernen und Macht- und Gewaltverhältnisse damit zu durchbrechen. Solche Angebote der Transformativen Arbeit sind wichtig, damit gewaltausübende Personen die Chance zu einer solchen Veränderung haben und die Menschen im Umfeld sehen, dass (sexualisierte) Gewalt nicht einfach so geduldet wird. Zugleich stellt dieser Prozess oftmals für betroffene Personen eine Form der >Wiedergutmachung< dar und es wird einem erneuten Übergriff entgegengewirkt. Das Buch enthält neben verschiedenen (theoretischen) Grundlagen, auf denen das Konzept der Transformativen Arbeit beruht, auch einen Leitfaden für die Umsetzung in der Praxis.

Melanie Brazzell entwickelte das Multimedia Forschungsprojekt Was macht uns wirklich sicher? Das Projekt beinhaltet Interviews mit Aktivist*innen und eine begleitende Internetseite sowie Workshops, öffentliche Veranstaltungen, eine Ausstellung und ein Toolkit. Inspiriert vom visionären Aktivismus der US-amerikanischen Bewegungen für community accountability (kollektive Verantwortungsübernahme) & transformative justice (transformative Gerechtigkeit) organisiert Melanie seit über fünfzehn Jahren Communitys gegen sexualisierte & Beziehungs-Gewalt und hat das Transformative Justice Kollektiv Berlin mitbegründet. Derzeit erkundet Melanie partizipatorische Forschung als Werkzeug für soziale Bewegungen im Rahmen eines PhDs an der University of California Santa Barbara.

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Autor RESPONS
Verlag Unrast Verlag
ISBN 9783897713161
ISBN/EAN 9783897713161
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 21.06.2018
Lieferbarkeitsdatum 23.01.2023
Einband Kartoniert
Format 1.6 x 21.1 x 14.1
Seitenzahl 197 S.
Gewicht 233

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Verlag Unrast Verlag
ISBN 9783897713161
Erscheinungsdatum 21.06.2018
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Format 1.6 x 21.1 x 14.1
Gewicht 233

"Was tun bei sexualisierter Gewalt?" verbindet Ansätze aus der zweiten Frauen*Lesbenbewegung in Deutschland und transformative Gerechtigkeitsansätze wie >community accountability< (>kollektive Verantwortungsübernahme<) aus Frauen*-, Queer- und trans* of Color-Kontexten in den USA. Es geht darum, Anleitungen für selbstorganisierte und gemeinschaftliche Prozesse anzubieten, die betroffene Personen unterstützen und gewaltausübende Personen zur Verantwortung ziehen. Das Handbuch fokussiert insbesondere Letzteres und schlägt eine Transformative Arbeit vor. Diese bietet Personen, die sexualisierte Gewalt ausgeübt haben, einen längerfristigen Reflexions- und Veränderungsprozess an. Der Prozess basiert auf Freiwilligkeit und muss von der gewaltausübenden Person selbst gewollt werden. Ziel ist es, die Perspektive der Betroffenen zu verstehen und zu achten, die eigene gesellschaftliche Positionierung und eigene Gewaltmuster zu reflektieren und das eigene Verhalten langfristig zu verändern. Es geht darum, alternative und weniger gewaltförmige Handlungsmöglichkeiten auf der persönlichen, zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Ebene zu entwickeln und umzusetzen. Damit dient Transformative Arbeit auch der Prävention. Eine Grundannahme der Transformativen Arbeit ist, dass Menschen nicht als Person >böse< sind, auch wenn sie sexualisierte Gewalt ausüben, sondern die Handlung selbst strikt abzulehnen ist. Diese wird u.a. als ein Ausdruck von gewaltvollen Herrschaftsverhältnissen betrachtet, und es ist möglich, dieses Verhalten zu verlernen und Macht- und Gewaltverhältnisse damit zu durchbrechen. Solche Angebote der Transformativen Arbeit sind wichtig, damit gewaltausübende Personen die Chance zu einer solchen Veränderung haben und die Menschen im Umfeld sehen, dass (sexualisierte) Gewalt nicht einfach so geduldet wird. Zugleich stellt dieser Prozess oftmals für betroffene Personen eine Form der >Wiedergutmachung< dar und es wird einem erneuten Übergriff entgegengewirkt. Das Buch enthält neben verschiedenen (theoretischen) Grundlagen, auf denen das Konzept der Transformativen Arbeit beruht, auch einen Leitfaden für die Umsetzung in der Praxis.

Melanie Brazzell entwickelte das Multimedia Forschungsprojekt Was macht uns wirklich sicher? Das Projekt beinhaltet Interviews mit Aktivist*innen und eine begleitende Internetseite sowie Workshops, öffentliche Veranstaltungen, eine Ausstellung und ein Toolkit. Inspiriert vom visionären Aktivismus der US-amerikanischen Bewegungen für community accountability (kollektive Verantwortungsübernahme) & transformative justice (transformative Gerechtigkeit) organisiert Melanie seit über fünfzehn Jahren Communitys gegen sexualisierte & Beziehungs-Gewalt und hat das Transformative Justice Kollektiv Berlin mitbegründet. Derzeit erkundet Melanie partizipatorische Forschung als Werkzeug für soziale Bewegungen im Rahmen eines PhDs an der University of California Santa Barbara.

 

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