Heidegger und die deutsche Sprache

Goldschmidt, Georges-Arthur

192 Seiten

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Die lingua tertii imperii, die Sprache des Dritten Reichs, hat - dank eines großen Einverständnisses mit, einer rückhaltlosen gedanklichen Zustimmung zu einem fürchterlichen, aus pompöser Monumentalität und Gefühlsduselei verfertigten Jargon, den man als sprachliche Thingstätte bezeichnen könnte - alles und jedes durchdrungen. Den Zwängen des Nationalsozialismus entkam niemand, und was da¬mals in Deutschland erlebt und geschrieben wurde, trägt ihren sichtbaren Stempel und ist seither einem bestimmten Denken ein für alle Mal eingeschrieben. Dieser Jargon hatte die Sprache so sehr infiltriert und entstellt, dass jene Schädlinge, die die Naziwörter nicht benutzten, im Handumdrehen zu erkennen waren. Da Heideggers Denken mit eben dieser Sprache amalgamiert ist, kann es, selbst seinem politischen Gehalt nach, nicht ins Französische übertragen werden. Was Heidegger sagt, lässt sich partout nicht trennen von der Sprache, die es zum Ausdruck bringt, und zwar umso weniger, als sein ganzes Bemühen darauf gerichtet ist, Sprache letztlich von ihrer Wurzel her, in ihrer Vertikalität zu fassen.

Georges-Arthur Goldschmidt, geboren 1928 in Reinbek bei Hamburg, emigrierte als Kind nach Italien und später nach Frankreich, heute lebt er in Paris. Schriftsteller, Essayist und Übersetzer. - Auszeichnungen: Für sein umfangreiches Werk wurde er u.a. mit dem Nelly-Sachs-Preis, der Goethe-Medaille, dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Sigmund-Freud-Kulturpreis, Geschwister-Scholl-Preis und dem Prix de l'Académie de Berlin ausgezeichnet. - Schriften (Auswahl): Die Absonderung (1991), Der unterbrochene Wald (1992), Die Aussetzung (1996), Als Freud das Meer sah (1999), Über die Flüsse (2001), Freud wartet auf das Wort (2006), Die Befreiung (2007), Meistens wohnt der den man sucht nebenan (2010), Ein Wiederkommen (2011), Der Hügel von Belleville (2015), Vom Nachexil (2020), Der versperrte Weg (2021).

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Autor Goldschmidt, Georges-Arthur
Verlag ca ira Verlag
ISBN 9783862591800
ISBN/EAN 9783862591800
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 14.12.2022
Lieferbarkeitsdatum 05.04.2023
Einband Paperback
Format 1.8 x 21 x 12.8
Seitenzahl 192 S.
Gewicht 235

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Verlag ca ira Verlag
ISBN 9783862591800
Erscheinungsdatum 14.12.2022
Einband Paperback
Format 1.8 x 21 x 12.8
Gewicht 235

Die lingua tertii imperii, die Sprache des Dritten Reichs, hat - dank eines großen Einverständnisses mit, einer rückhaltlosen gedanklichen Zustimmung zu einem fürchterlichen, aus pompöser Monumentalität und Gefühlsduselei verfertigten Jargon, den man als sprachliche Thingstätte bezeichnen könnte - alles und jedes durchdrungen. Den Zwängen des Nationalsozialismus entkam niemand, und was da¬mals in Deutschland erlebt und geschrieben wurde, trägt ihren sichtbaren Stempel und ist seither einem bestimmten Denken ein für alle Mal eingeschrieben. Dieser Jargon hatte die Sprache so sehr infiltriert und entstellt, dass jene Schädlinge, die die Naziwörter nicht benutzten, im Handumdrehen zu erkennen waren. Da Heideggers Denken mit eben dieser Sprache amalgamiert ist, kann es, selbst seinem politischen Gehalt nach, nicht ins Französische übertragen werden. Was Heidegger sagt, lässt sich partout nicht trennen von der Sprache, die es zum Ausdruck bringt, und zwar umso weniger, als sein ganzes Bemühen darauf gerichtet ist, Sprache letztlich von ihrer Wurzel her, in ihrer Vertikalität zu fassen.

Georges-Arthur Goldschmidt, geboren 1928 in Reinbek bei Hamburg, emigrierte als Kind nach Italien und später nach Frankreich, heute lebt er in Paris. Schriftsteller, Essayist und Übersetzer. - Auszeichnungen: Für sein umfangreiches Werk wurde er u.a. mit dem Nelly-Sachs-Preis, der Goethe-Medaille, dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Sigmund-Freud-Kulturpreis, Geschwister-Scholl-Preis und dem Prix de l'Académie de Berlin ausgezeichnet. - Schriften (Auswahl): Die Absonderung (1991), Der unterbrochene Wald (1992), Die Aussetzung (1996), Als Freud das Meer sah (1999), Über die Flüsse (2001), Freud wartet auf das Wort (2006), Die Befreiung (2007), Meistens wohnt der den man sucht nebenan (2010), Ein Wiederkommen (2011), Der Hügel von Belleville (2015), Vom Nachexil (2020), Der versperrte Weg (2021).

 

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