Homo Contractualis

Regime und Romantik des Vertrags um 1800

Köhler, Sigrid G

425 Seiten

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Erscheint am: 24.11.2023

Im 17. Jahrhundert beginnt der Aufstieg des modernen Vertrags als privatrechtliche Handlungsform. Vertragstypen des römischen Rechts werden nun in einen allgemeinen Vertragsbegriff uberfuhrt. Die Konjunktur des Vertrags zeigt sich interdiskursiv in Recht, Philosophie, Politik und Literatur und kulminiert um 1800 in einer umfassenden Präsenz auch in nichtjuridischen Bereichen: Kommunikation und Intersubjektivität werden kontraktual konzipiert, ästhetische, politische und historische Gesellschaften von Friedrich Schiller nach dem Muster des Bundes entworfen und verliebte Romanfiguren träumen in Goethes Wahlverwandtschaften eher vom Kontrakt, als von einer Liebesnacht. Sigrid G. Köhler zeichnet diese Konjunktur aus literaturund kulturwissenschaftlicher Perspektive nach. Sie untersucht Texte der Klassik und Romantik von Friedrich Schillers Briefen uber die ästhetische Erziehung des Menschen uber Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas bis zu Ludwig Uhlands Vaterländischen Gedichten, ergänzt durch einschlägige fruhneuzeitliche und aufklärerische naturrechtliche Positionen, darunter Thomas Hobbes, Samuel von Pufendorf und Jean-Jacques Rousseau sowie fruhe moderne soziologische Schriften von Herbert Spencer, Émile Durkheim und Max Weber. Im Zentrum steht die Formierung des modernen burgerlichen Subjekts. Dessen Vorstellung, frei und selbstbestimmt zu sein, druckt sich nicht zuletzt in der durch den Vertrag gewährten Handlungsautonomie aus. Der Vertrag - als privatrechtliche Ermöglichungsfigur, als staatliche Regulierungsfigur und als Figur der Transzendenz - erlaubt es dem modernen Menschen, seinen eigenen (Rechts-)Raum im Staat zu bestellen.

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Autor Köhler, Sigrid G
Verlag Konstanz University Press
ISBN 9783835391710
ISBN/EAN 9783835391710
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Erscheinungsdatum 24.11.2023
Lieferbarkeitsdatum 27.11.2024
Einband Gebunden
Seitenzahl 425 S.

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ISBN 9783835391710
Erscheinungsdatum 24.11.2023
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Im 17. Jahrhundert beginnt der Aufstieg des modernen Vertrags als privatrechtliche Handlungsform. Vertragstypen des römischen Rechts werden nun in einen allgemeinen Vertragsbegriff uberfuhrt. Die Konjunktur des Vertrags zeigt sich interdiskursiv in Recht, Philosophie, Politik und Literatur und kulminiert um 1800 in einer umfassenden Präsenz auch in nichtjuridischen Bereichen: Kommunikation und Intersubjektivität werden kontraktual konzipiert, ästhetische, politische und historische Gesellschaften von Friedrich Schiller nach dem Muster des Bundes entworfen und verliebte Romanfiguren träumen in Goethes Wahlverwandtschaften eher vom Kontrakt, als von einer Liebesnacht. Sigrid G. Köhler zeichnet diese Konjunktur aus literaturund kulturwissenschaftlicher Perspektive nach. Sie untersucht Texte der Klassik und Romantik von Friedrich Schillers Briefen uber die ästhetische Erziehung des Menschen uber Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas bis zu Ludwig Uhlands Vaterländischen Gedichten, ergänzt durch einschlägige fruhneuzeitliche und aufklärerische naturrechtliche Positionen, darunter Thomas Hobbes, Samuel von Pufendorf und Jean-Jacques Rousseau sowie fruhe moderne soziologische Schriften von Herbert Spencer, Émile Durkheim und Max Weber. Im Zentrum steht die Formierung des modernen burgerlichen Subjekts. Dessen Vorstellung, frei und selbstbestimmt zu sein, druckt sich nicht zuletzt in der durch den Vertrag gewährten Handlungsautonomie aus. Der Vertrag - als privatrechtliche Ermöglichungsfigur, als staatliche Regulierungsfigur und als Figur der Transzendenz - erlaubt es dem modernen Menschen, seinen eigenen (Rechts-)Raum im Staat zu bestellen.

 

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