CO2-Ausstoß zum Nulltarif

Das Schweizer Emissionshandelssystem und wer davon profitiert

Tiefenbacher, Alexandra/Mondgenast, Luca

192 Seiten

26,00 €
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Die Vergabe der Gratisemissionsrechte dient dem Schutz vor sogenanntem Carbon-Leakage. Unter Carbon-Leakage versteht man die Abwanderung der Klimagasemissionen in Länder mit weniger hohen Klimakosten. Das Verhindern von Carbon-Leakage durch das Verteilen von Gratiszertifikaten ist dementsprechend eine Mischung aus Klimaschutz und dem Schutz der inländischen Wettbewerbsfähigkeit. Je nach Branche ist jedoch weitgehend unklar, ob es für die betroffenen Firmen überhaupt infrage käme, ins Ausland abzuwandern.

Die Europäische Union, aber auch die Schweiz setzen im Kampf gegen die Klimakrise auf das Emissionshandelssystem (EHS). Es ist eines der wichtigsten politischen Klimaschutzinstrumente und gilt für große Industrieanlagen wie Zementwerke, Raffinerien, Papierfabriken, Stahlhersteller und Pharmakonzerne. Diese müssen für jede ausgestoßene Tonne Treibhausgas ein entsprechendes Emissionsrecht vorweisen. Bei fehlenden oder überschüssigen Emissionsrechten kann untereinander gehandelt werden, was Anreiz für Emissionsverminderung bieten soll. In der Schweiz sind EHS-Unternehmen dafür von der CO2-Abgabe befreit. Alex Tiefenbacher und Luca Mondgenast haben nun erstmals untersucht, was die Teilnahme am Schweizer EHS für die einzelnen Firmen heißt. Sie zeigen: Von 2013 bis 2020 bezahlten die größten Umweltverschmutzer über das EHS mit 92 Millionen Franken nur einen Bruchteil ihrer Klimakosten, denn die meisten Emissionsrechte bekamen sie geschenkt. Einige Firmen erhielten sogar mehr Gratisrechte, als sie für ihre Treibhausgase brauchten. Müssten sie wie die Schweizer Haushalte und KMUs für ihre Emissionen die normale CO2-Abgabe bezahlen, hätte sie das 2,9 Milliarden gekostet. Fazit: Das System greift bisher nicht.

Luca Mondgenast, 1995 in Chur geboren, arbeitet als Grafiker und IT-Fachmann für das Online-magazin das Lamm in Zürich und ist Verleger und Redaktor des Comicmagazins Die Notbremse in Luzern. Dabei verdient er sich als freischaffender Grafiker und Fahrradkurier das dazu, was in der Kulturbranche und im freien Journalismus an Einnahmen fehlt. Alex Tiefenbacher, 1982 in Zürich geboren, hat einen Master in Umweltnaturwissenschaften und einen in Philosophie, beide von der ETH Zürich. Seit 2009 schreibt sie für das Schweizer Onlinemagazin das Lamm. Ihr Schwerpunkt ist das Klima. Sie wurde schon mehrfach ausgezeichnet, etwa für Die Flugbranche bauscht sich auf! 2021 mit dem Quandt-Medien-Preis und 2022 für ihre Recherchen zum Emissionshandelssystem mit dem Hofschneider Recherchepreis. Um sich finanzieren zu können, arbeitet sie außerdem als Waldlehrerin.

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Autor Tiefenbacher, Alexandra/Mondgenast, Luca
Verlag Rotpunkt Verlag
ISBN 9783039730230
ISBN/EAN 9783039730230
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 24.11.2023
Lieferbarkeitsdatum 25.02.2024
Einband Englisch, Broschüre
Format 1.3 x 19 x 12.2
Seitenzahl 192 S.
Gewicht 223

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Verlag Rotpunkt Verlag
ISBN 9783039730230
Erscheinungsdatum 24.11.2023
Einband Englisch, Broschüre
Format 1.3 x 19 x 12.2
Gewicht 223

Die Vergabe der Gratisemissionsrechte dient dem Schutz vor sogenanntem Carbon-Leakage. Unter Carbon-Leakage versteht man die Abwanderung der Klimagasemissionen in Länder mit weniger hohen Klimakosten. Das Verhindern von Carbon-Leakage durch das Verteilen von Gratiszertifikaten ist dementsprechend eine Mischung aus Klimaschutz und dem Schutz der inländischen Wettbewerbsfähigkeit. Je nach Branche ist jedoch weitgehend unklar, ob es für die betroffenen Firmen überhaupt infrage käme, ins Ausland abzuwandern.

Die Europäische Union, aber auch die Schweiz setzen im Kampf gegen die Klimakrise auf das Emissionshandelssystem (EHS). Es ist eines der wichtigsten politischen Klimaschutzinstrumente und gilt für große Industrieanlagen wie Zementwerke, Raffinerien, Papierfabriken, Stahlhersteller und Pharmakonzerne. Diese müssen für jede ausgestoßene Tonne Treibhausgas ein entsprechendes Emissionsrecht vorweisen. Bei fehlenden oder überschüssigen Emissionsrechten kann untereinander gehandelt werden, was Anreiz für Emissionsverminderung bieten soll. In der Schweiz sind EHS-Unternehmen dafür von der CO2-Abgabe befreit. Alex Tiefenbacher und Luca Mondgenast haben nun erstmals untersucht, was die Teilnahme am Schweizer EHS für die einzelnen Firmen heißt. Sie zeigen: Von 2013 bis 2020 bezahlten die größten Umweltverschmutzer über das EHS mit 92 Millionen Franken nur einen Bruchteil ihrer Klimakosten, denn die meisten Emissionsrechte bekamen sie geschenkt. Einige Firmen erhielten sogar mehr Gratisrechte, als sie für ihre Treibhausgase brauchten. Müssten sie wie die Schweizer Haushalte und KMUs für ihre Emissionen die normale CO2-Abgabe bezahlen, hätte sie das 2,9 Milliarden gekostet. Fazit: Das System greift bisher nicht.

Luca Mondgenast, 1995 in Chur geboren, arbeitet als Grafiker und IT-Fachmann für das Online-magazin das Lamm in Zürich und ist Verleger und Redaktor des Comicmagazins Die Notbremse in Luzern. Dabei verdient er sich als freischaffender Grafiker und Fahrradkurier das dazu, was in der Kulturbranche und im freien Journalismus an Einnahmen fehlt. Alex Tiefenbacher, 1982 in Zürich geboren, hat einen Master in Umweltnaturwissenschaften und einen in Philosophie, beide von der ETH Zürich. Seit 2009 schreibt sie für das Schweizer Onlinemagazin das Lamm. Ihr Schwerpunkt ist das Klima. Sie wurde schon mehrfach ausgezeichnet, etwa für Die Flugbranche bauscht sich auf! 2021 mit dem Quandt-Medien-Preis und 2022 für ihre Recherchen zum Emissionshandelssystem mit dem Hofschneider Recherchepreis. Um sich finanzieren zu können, arbeitet sie außerdem als Waldlehrerin.

 

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