Scheinmündig

Unser verdrängter Anteil an der globalen Krise - Ein anthropologischer Beitrag

Schimang, Dieter

274 Seiten

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'Scheinmündig' - was heißt das denn? Die Aufklärung kannte die Mündigkeit. Doch diese o zielle Mündigkeit ist rein formal mit 18 wird sie uns von der Politik zugesprochen: Ohne eigenes Zutun, ungefragt und ungeprüft sind wir plötzlich mündig. Wodurch wurde dies erreicht? Waren es Erziehung, Schule, das Leben? Aber Mündigkeit muss inhaltlich begründet sein: Durch den Mut und die Fähigkeit, dem eigenen Verstand zu folgen, durch Selbstbestimmung, vor allem durch eigene und soziale Verantwortung. Mündigkeit ist eine Kompetenz, die erst errungen werden muss. Unsere Krisen aber zeigen Anderes: In den Köpfen herrscht Unmündigkeit und Wirklichkeitsverweigerung - schon vor Pegida, Verschwörungspanik, Corona- und Klima-Leugnung. Entgegen der negativen Krisen-Erfahrungen spricht die Politik weiterhin alle BürgerInnen unverdrossen als mündig an. Das überrascht nicht: Denn Mündigkeit kostet - und sie ist gefährlich: Inhaltliche Mündigkeit aller ist unvereinbar mit einem Regime des privaten Gewinnstrebens. Es sind die ökologische und die politische Krise, die uns jetzt zur Entscheidung zwingen: Wollen wir weiter gehen auf diesem Weg oder müssen wir nicht sämtliche Energie und Gewinne einsetzen für die Mündigkeit aller? Diese Frage wird hier aus kulturanthropologischer Sicht analysiert und beantwortet.

Dr. Dieter Schimang (geb. 1942 nahe Torgau/Elbe) hatte sein akademisch-politisches Erweckungserlebnis im Rahmen einer ethnografischen Feldforschung in Madagaskar. Dort erlebte er 1964, wie die brutale polizeiliche Durchsetzung des Bürgerlichen Rechts und Begriffs von Privateigentum die von ihm erforschte Gruppe und ihre Traditionen rigoros zerstörte. Ihm wurde klar, dass seine von der Volkswagenstiftung finanzierten Forschungseinsichten Konzernen wie Shell und Coca Cola den Weg bahnen würden. Seitdem ist ihm die alles überwältigende Kultur, aus der er selbst stammt, Problem und Thema zugleich geworden. Er war in der Vergangenheit unter anderem als Dozent am Goethe-Institut, an der VHS Frankfurt sowie der Marmara-Universität in Istanbul tätig. Schimang publiziert und trägt vor zu den Themen Rassismus und Diskriminierung und engagiert sich in antirassistischen und interkulturellen Projekten, teilweise gemeinsam mit seiner Frau Berrin Nakipoglu-Schimang.

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Autor Schimang, Dieter
Verlag Büchner Verlag eG
ISBN 9783963173608
ISBN/EAN 9783963173608
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 12.05.2023
Einband Paperback
Format 1.7 x 20.6 x 15
Seitenzahl 274 S.
Gewicht 352

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Verlag Büchner Verlag eG
ISBN 9783963173608
Erscheinungsdatum 12.05.2023
Einband Paperback
Format 1.7 x 20.6 x 15
Gewicht 352

'Scheinmündig' - was heißt das denn? Die Aufklärung kannte die Mündigkeit. Doch diese o zielle Mündigkeit ist rein formal mit 18 wird sie uns von der Politik zugesprochen: Ohne eigenes Zutun, ungefragt und ungeprüft sind wir plötzlich mündig. Wodurch wurde dies erreicht? Waren es Erziehung, Schule, das Leben? Aber Mündigkeit muss inhaltlich begründet sein: Durch den Mut und die Fähigkeit, dem eigenen Verstand zu folgen, durch Selbstbestimmung, vor allem durch eigene und soziale Verantwortung. Mündigkeit ist eine Kompetenz, die erst errungen werden muss. Unsere Krisen aber zeigen Anderes: In den Köpfen herrscht Unmündigkeit und Wirklichkeitsverweigerung - schon vor Pegida, Verschwörungspanik, Corona- und Klima-Leugnung. Entgegen der negativen Krisen-Erfahrungen spricht die Politik weiterhin alle BürgerInnen unverdrossen als mündig an. Das überrascht nicht: Denn Mündigkeit kostet - und sie ist gefährlich: Inhaltliche Mündigkeit aller ist unvereinbar mit einem Regime des privaten Gewinnstrebens. Es sind die ökologische und die politische Krise, die uns jetzt zur Entscheidung zwingen: Wollen wir weiter gehen auf diesem Weg oder müssen wir nicht sämtliche Energie und Gewinne einsetzen für die Mündigkeit aller? Diese Frage wird hier aus kulturanthropologischer Sicht analysiert und beantwortet.

Dr. Dieter Schimang (geb. 1942 nahe Torgau/Elbe) hatte sein akademisch-politisches Erweckungserlebnis im Rahmen einer ethnografischen Feldforschung in Madagaskar. Dort erlebte er 1964, wie die brutale polizeiliche Durchsetzung des Bürgerlichen Rechts und Begriffs von Privateigentum die von ihm erforschte Gruppe und ihre Traditionen rigoros zerstörte. Ihm wurde klar, dass seine von der Volkswagenstiftung finanzierten Forschungseinsichten Konzernen wie Shell und Coca Cola den Weg bahnen würden. Seitdem ist ihm die alles überwältigende Kultur, aus der er selbst stammt, Problem und Thema zugleich geworden. Er war in der Vergangenheit unter anderem als Dozent am Goethe-Institut, an der VHS Frankfurt sowie der Marmara-Universität in Istanbul tätig. Schimang publiziert und trägt vor zu den Themen Rassismus und Diskriminierung und engagiert sich in antirassistischen und interkulturellen Projekten, teilweise gemeinsam mit seiner Frau Berrin Nakipoglu-Schimang.

 

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