Uns gehört keine Zeit

Elohim, Salomos Abfall, verstreute Texte und Zeugnisse, Kometen der Moderne 4

Caspari, Hedwig

200 Seiten

26,00 €
Inkl. 7% Steuern

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Erscheint am: 22.05.2023

Biblische Stoffe und expressionistische Moderne - dass sich das nicht widerspricht, zeigt das schmale, aber eindrucksvolle Werk der früh aus dem Leben geschiedenen Dichterin Hedwig Caspari. Seither nahezu völlig in Vergessenheit geraten, ist eine der bemerkenswertesten Stimmen unter den deutschen Expressionistinnen mit ­diesem Band endlich wiederzuentdecken.

Vor gut hundert Jahren erschien das lyrische Werk der Berliner Dichterin Hedwig ­Caspari in den einschlägigen Anthologien und Zeitschriften neben Texten von Max Brod, Albert Ehrenstein, Ludwig Strauss, Robert Walser, Franz Werfel, Alfred Wolfenstein und Else Lasker-Schüler, mit der man sie gelegentlich verglich. Caspari fand in ihren Gedichten einen eigenen, eher skeptischen Ton, der sie von den messianischen Erlösungsfantasien anderer unterschied. Auch ihr ­Salomo-Drama ragt unter den biblischen Dramen des 20.Jahrhunderts heraus und kann sich mit den dramatischen Dichtungen Beer-Hofmanns messen. Ungewöhnlich dabei: ihr kritischer Blick auf die Salomo-Figur, die sie in ihrer männlichen Hybris durchschaut und konsequent seziert. Nur drei Jahre nach dem Erscheinen ihres ersten Gedichtbandes, Elohim (1919), setzte Hedwig Caspari ihrer noch jungen Laufbahn als Dichterin selbst ein Ende, als sie sich 1922 vierzigjährig mit Gift das Leben nahm. Über ihr Leben ist wenig bekannt, Manuskripte sind verschollen. Die Neuausgabe ihrer Werke bringt alles derzeit Auffindbare - ihr Drama Salomos Abfall (1920), die Gedichte und einige wenige zeitgenössische Brief- und Rezeptionszeugnisse - in einem Band zusammen. In ihrem Nachwort führen die Herausgeberin und der Herausgeber in die Poetik Casparis ein.

Hedwig Caspari, geb. Joseph, am 1.Mai 1882 in Berlin geboren und dort am 19.August 1922 durch Freitod aus dem Leben geschieden, kam aus einer gut situierten jüdischen Familie. Ihre ersten Gedichte veröffentlichte sie in den expressionistischen Zeitschriften Die schöne Rarität, Saturn und Der Friede sowie in Das Zelt. Eine jüdische illustrierte Monatsschrift für Kunst, Literatur und Wissenschaft und Die Selbstwehr, in denen u.a. auch Texte Kafkas erschienen. Der für seine buchgrafische Gestaltung berühmte Welt-Verlag nahm sie dann in sein Programm auf, hier erschienen ihre beiden einzigen Bücher ­Elohim und Salomos Abfall und einzelne Gedichte in der bedeutenden Anthologie Lyrische Dichtung deutscher Juden.

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Autor Caspari, Hedwig
Verlag C.W. Leske Verlag
ISBN 9783946595410
ISBN/EAN 9783946595410
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Erscheinungsdatum 22.05.2023
Lieferbarkeitsdatum 27.09.2024
Einband Gebunden
Seitenzahl 200 S.

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Verlag C.W. Leske Verlag
ISBN 9783946595410
Erscheinungsdatum 22.05.2023
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Biblische Stoffe und expressionistische Moderne - dass sich das nicht widerspricht, zeigt das schmale, aber eindrucksvolle Werk der früh aus dem Leben geschiedenen Dichterin Hedwig Caspari. Seither nahezu völlig in Vergessenheit geraten, ist eine der bemerkenswertesten Stimmen unter den deutschen Expressionistinnen mit ­diesem Band endlich wiederzuentdecken.

Vor gut hundert Jahren erschien das lyrische Werk der Berliner Dichterin Hedwig ­Caspari in den einschlägigen Anthologien und Zeitschriften neben Texten von Max Brod, Albert Ehrenstein, Ludwig Strauss, Robert Walser, Franz Werfel, Alfred Wolfenstein und Else Lasker-Schüler, mit der man sie gelegentlich verglich. Caspari fand in ihren Gedichten einen eigenen, eher skeptischen Ton, der sie von den messianischen Erlösungsfantasien anderer unterschied. Auch ihr ­Salomo-Drama ragt unter den biblischen Dramen des 20.Jahrhunderts heraus und kann sich mit den dramatischen Dichtungen Beer-Hofmanns messen. Ungewöhnlich dabei: ihr kritischer Blick auf die Salomo-Figur, die sie in ihrer männlichen Hybris durchschaut und konsequent seziert. Nur drei Jahre nach dem Erscheinen ihres ersten Gedichtbandes, Elohim (1919), setzte Hedwig Caspari ihrer noch jungen Laufbahn als Dichterin selbst ein Ende, als sie sich 1922 vierzigjährig mit Gift das Leben nahm. Über ihr Leben ist wenig bekannt, Manuskripte sind verschollen. Die Neuausgabe ihrer Werke bringt alles derzeit Auffindbare - ihr Drama Salomos Abfall (1920), die Gedichte und einige wenige zeitgenössische Brief- und Rezeptionszeugnisse - in einem Band zusammen. In ihrem Nachwort führen die Herausgeberin und der Herausgeber in die Poetik Casparis ein.

Hedwig Caspari, geb. Joseph, am 1.Mai 1882 in Berlin geboren und dort am 19.August 1922 durch Freitod aus dem Leben geschieden, kam aus einer gut situierten jüdischen Familie. Ihre ersten Gedichte veröffentlichte sie in den expressionistischen Zeitschriften Die schöne Rarität, Saturn und Der Friede sowie in Das Zelt. Eine jüdische illustrierte Monatsschrift für Kunst, Literatur und Wissenschaft und Die Selbstwehr, in denen u.a. auch Texte Kafkas erschienen. Der für seine buchgrafische Gestaltung berühmte Welt-Verlag nahm sie dann in sein Programm auf, hier erschienen ihre beiden einzigen Bücher ­Elohim und Salomos Abfall und einzelne Gedichte in der bedeutenden Anthologie Lyrische Dichtung deutscher Juden.

 

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