Adrien Proust und sein Sohn Marcel

Beobachter der erkrankten Welt, Allgemeines Programm - Sachbuch

Müller, Lothar

224 Seiten

22,00 €
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Ein Unbekannter wird entdeckt: Der Arzt und Seuchenbekämpfer Adrien Proust tritt an die Seite seines Sohnes Marcel Proust. Ein faszinierender Einblick in die verborgenen Beziehungen zwischen Medizin und Literatur um 1900.

Ein Schwarm von Ärzten und Kranken durchzieht Marcel Prousts Romanzyklus »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«. Seerosen werden mit Neurasthenikern verglichen, Liebeskranke hoffen, durch Impfstoffe immun zu werden, und im Salon von Madame de Saint-Euverte taucht der Komma- Bazillus, die Cholera, auf. Trotz dieser Überfülle an medizinischen Motiven in Prousts Werk rückte dessen Vater Adrien, seinerzeit als Pionier der Epidemiologie durchaus eine prominente Figur, kaum in den Blick. Lothar Müller bringt Sohn und Vater wieder zusammen und wirft davon ausgehend ein neues Licht auf die Wechselwirkung zwischen moderner Literatur und Medizin. Er zeigt, wie sich der Sohn durch die Forschungswelten des Vaters inspirieren ließ und dass umgekehrt der Vater in seinem Kampf gegen die scheinbar aus dem Orient hereinbrechende Seuchengefahr auf die Formulierungskünste und die Vorstellungskraft seines Erstgeborenen zurückgriff. So entsteht ein meisterhaftes Panorama des flirrenden gesellschaftlichen Lebens einer als Belle Époque verklärten Zeit, in der die psychischen Innenwelten literarisch neu erschlossen wurden und Europa den Globus nach seinen - politischen, kulturellen und hygienischen - Vorstellungen prägte.

Lothar Müller, geboren 1954 in Dortmund, Kultur- und Literaturwissenschaftler, bis 2020 Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung mit Sitz in Berlin, ist Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Für seine feuilletonistische Arbeit wurde er u. a. mit dem Alfred-Kerr-Preis und dem Johann-Heinrich-Merck-Preis ausgezeichnet.

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Autor Müller, Lothar
Verlag Wagenbach, Klaus Verlag
ISBN 9783803137036
ISBN/EAN 9783803137036
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 18.11.2020
Lieferbarkeitsdatum 24.08.2021
Einband Paperback
Format 1.8 x 21.3 x 13.7
Seitenzahl 224 S.
Gewicht 337

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Verlag Wagenbach, Klaus Verlag
ISBN 9783803137036
Erscheinungsdatum 18.11.2020
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Format 1.8 x 21.3 x 13.7
Gewicht 337

Ein Unbekannter wird entdeckt: Der Arzt und Seuchenbekämpfer Adrien Proust tritt an die Seite seines Sohnes Marcel Proust. Ein faszinierender Einblick in die verborgenen Beziehungen zwischen Medizin und Literatur um 1900.

Ein Schwarm von Ärzten und Kranken durchzieht Marcel Prousts Romanzyklus »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«. Seerosen werden mit Neurasthenikern verglichen, Liebeskranke hoffen, durch Impfstoffe immun zu werden, und im Salon von Madame de Saint-Euverte taucht der Komma- Bazillus, die Cholera, auf. Trotz dieser Überfülle an medizinischen Motiven in Prousts Werk rückte dessen Vater Adrien, seinerzeit als Pionier der Epidemiologie durchaus eine prominente Figur, kaum in den Blick. Lothar Müller bringt Sohn und Vater wieder zusammen und wirft davon ausgehend ein neues Licht auf die Wechselwirkung zwischen moderner Literatur und Medizin. Er zeigt, wie sich der Sohn durch die Forschungswelten des Vaters inspirieren ließ und dass umgekehrt der Vater in seinem Kampf gegen die scheinbar aus dem Orient hereinbrechende Seuchengefahr auf die Formulierungskünste und die Vorstellungskraft seines Erstgeborenen zurückgriff. So entsteht ein meisterhaftes Panorama des flirrenden gesellschaftlichen Lebens einer als Belle Époque verklärten Zeit, in der die psychischen Innenwelten literarisch neu erschlossen wurden und Europa den Globus nach seinen - politischen, kulturellen und hygienischen - Vorstellungen prägte.

Lothar Müller, geboren 1954 in Dortmund, Kultur- und Literaturwissenschaftler, bis 2020 Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung mit Sitz in Berlin, ist Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Für seine feuilletonistische Arbeit wurde er u. a. mit dem Alfred-Kerr-Preis und dem Johann-Heinrich-Merck-Preis ausgezeichnet.

 

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