Als lebe man nur unter Vorbehalt

Tagebücher aus den Kriegsjahren 1939-1945

Stresau, Hermann

589 Seiten

28,00 €
Inkl. 7% Steuern

Lieferzeit: 5 Werktage(inkl . Versand)

'Das Schlimmste ist dabei diese von Lügen verdickte Luft, man weiß nicht, was und wem man glauben soll.'Vom Alltag während des Krieges inmitten der Diktatur handelt der 2. Band von Hermann Stresaus Tagebuchaufzeichnungen 'Von den Nazis trennt mich eine Welt', die 1939 mit dem Überfall auf Polen beginnen und am 11. Mai 1945mit dem Ende des Krieges ihren Abschluß finden.'Eine große Sache: Die Tagebücher von Hermann Stresau zeigen den kritischen Blick eines Normalbürgers auf den Alltag im Dritten Reich.' Stephan Speicher, Zeit

Eine beeindruckende literarische Wiederentdeckung von zeitgeschichtlichem Rang Vom Alltag während des Krieges inmitten der Diktatur handelt der 2. Band von Hermann Stresaus Tagebuchaufzeichnungen 'Von den Nazis trennt mich eine Welt', die 1939 mit dem Überfall auf Polen beginnen und im April 1945 mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Göttingen enden. Mit Kriegsbeginn verlegt Stresau seinen Wohnort nach Göttingen. Dort versucht er, abgeschnitten von den Nachrichten der Welt, aus den anhaltenden Jubelmeldungen der Nazis zu extrahieren, wie es wirklich steht. Dass in der deutschen Bevölkerung mit der Niederlage in Stalingrad und der zunehmenden Bombadierung ihrer Großstädte die anfängliche Siegesgewissheit in Mutlosigkeit umschlägt, kann aber auch die Propaganda nicht verdecken. Die Deportation der Juden ist für Stresau früh Gewissheit und hinter vorgehaltener Hand werden unter Gleichgesinnten zudem andere Kriegsverbrechen kolportiert. Es gibt Tage, an denen er gleichermaßen verzweifelt an deutscher Schuld und der Angst um das Leben der ihm nahestehenden Menschen. So verbindet sich der analytische Blick des Intellektuellen Stresau mit einer den Verhältnissen trotzenden, unerschütterlichen Menschlichkeit. Die tritt besonders zu Tage, als er verpflichtet wird, in einer Fabrik zu arbeiten, die auch Zwangsarbeiter aus Osteuropa und Frankreich beschäftigt.

Hermann Stresau, geboren am 19. Januar 1894 in Milwaukee, wuchs in Frankfurt am Main auf. Ab 1912 studierte er Germanistik und war zwischen 1929 und 1933 als städtischer Bibliothekar in Berlin tätig. Nach seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten arbeitete er als Schriftsteller, Lektor, Kritiker und Übersetzer und wurde zu einem angesehenen Intellektuellen der Nachkriegszeit. Davon zeugen unter anderem seine Mitgliedschaft in der Akademie für Sprache und Dichtung sowie das Ehrenpräsidentenamt des Schriftstellerverbandes Niedersachsen. Peter Graf, geboren 1967, leitet den 'Verlag Das Kulturelle Gedächtnis' und die Verlagsagentur 'Walde + Graf'. Publizistisch begibt er sich vor allem auf die Suche nach vergessenen Texten, um sie heutigen LeserInnen neu zugänglich zu machen. Ulrich Faure, Jahrgang 1954, lebt als Herausgeber und Übersetzer aus dem Niederländischen, u. a. von Simon Carmiggelt, Thomas Heerma van Voss, Rob van Essen und Pieter Waterdrinker, in Düsseldorf.

Mehr Informationen
Autor Stresau, Hermann
Verlag Klett-Cotta
ISBN 9783608984729
ISBN/EAN 9783608984729
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 07.04.2021
Lieferbarkeitsdatum 20.10.2021
Einband Gebunden
Format 5 x 21 x 14
Seitenzahl 589 S.
Gewicht 693

Weitere Informationen

Mehr Informationen
Verlag Klett-Cotta
ISBN 9783608984729
Erscheinungsdatum 07.04.2021
Einband Gebunden
Format 5 x 21 x 14
Gewicht 693

'Das Schlimmste ist dabei diese von Lügen verdickte Luft, man weiß nicht, was und wem man glauben soll.'Vom Alltag während des Krieges inmitten der Diktatur handelt der 2. Band von Hermann Stresaus Tagebuchaufzeichnungen 'Von den Nazis trennt mich eine Welt', die 1939 mit dem Überfall auf Polen beginnen und am 11. Mai 1945mit dem Ende des Krieges ihren Abschluß finden.'Eine große Sache: Die Tagebücher von Hermann Stresau zeigen den kritischen Blick eines Normalbürgers auf den Alltag im Dritten Reich.' Stephan Speicher, Zeit

Eine beeindruckende literarische Wiederentdeckung von zeitgeschichtlichem Rang Vom Alltag während des Krieges inmitten der Diktatur handelt der 2. Band von Hermann Stresaus Tagebuchaufzeichnungen 'Von den Nazis trennt mich eine Welt', die 1939 mit dem Überfall auf Polen beginnen und im April 1945 mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Göttingen enden. Mit Kriegsbeginn verlegt Stresau seinen Wohnort nach Göttingen. Dort versucht er, abgeschnitten von den Nachrichten der Welt, aus den anhaltenden Jubelmeldungen der Nazis zu extrahieren, wie es wirklich steht. Dass in der deutschen Bevölkerung mit der Niederlage in Stalingrad und der zunehmenden Bombadierung ihrer Großstädte die anfängliche Siegesgewissheit in Mutlosigkeit umschlägt, kann aber auch die Propaganda nicht verdecken. Die Deportation der Juden ist für Stresau früh Gewissheit und hinter vorgehaltener Hand werden unter Gleichgesinnten zudem andere Kriegsverbrechen kolportiert. Es gibt Tage, an denen er gleichermaßen verzweifelt an deutscher Schuld und der Angst um das Leben der ihm nahestehenden Menschen. So verbindet sich der analytische Blick des Intellektuellen Stresau mit einer den Verhältnissen trotzenden, unerschütterlichen Menschlichkeit. Die tritt besonders zu Tage, als er verpflichtet wird, in einer Fabrik zu arbeiten, die auch Zwangsarbeiter aus Osteuropa und Frankreich beschäftigt.

Hermann Stresau, geboren am 19. Januar 1894 in Milwaukee, wuchs in Frankfurt am Main auf. Ab 1912 studierte er Germanistik und war zwischen 1929 und 1933 als städtischer Bibliothekar in Berlin tätig. Nach seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten arbeitete er als Schriftsteller, Lektor, Kritiker und Übersetzer und wurde zu einem angesehenen Intellektuellen der Nachkriegszeit. Davon zeugen unter anderem seine Mitgliedschaft in der Akademie für Sprache und Dichtung sowie das Ehrenpräsidentenamt des Schriftstellerverbandes Niedersachsen. Peter Graf, geboren 1967, leitet den 'Verlag Das Kulturelle Gedächtnis' und die Verlagsagentur 'Walde + Graf'. Publizistisch begibt er sich vor allem auf die Suche nach vergessenen Texten, um sie heutigen LeserInnen neu zugänglich zu machen. Ulrich Faure, Jahrgang 1954, lebt als Herausgeber und Übersetzer aus dem Niederländischen, u. a. von Simon Carmiggelt, Thomas Heerma van Voss, Rob van Essen und Pieter Waterdrinker, in Düsseldorf.

 

Kategorie