Fütterstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Chatoor, Irene

203 Seiten

30,00 €
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Vorwort für die deutsche Ausgabe Das vorliegende Buch ist für alle, die sich professionell mit frühkindlichen Fütterstörungen in Diagnostik, Beratung und Therapie beschäftigen, eine unschätzbare Hilfe und in dieser Form im deutschsprachigen Raum bisher einzigartig. Es ist aus jahrzehntelanger klinischer und Forschungstätigkeit entstanden und kondensiert das Wissen und den Erfahrungsschatz dieser Tätigkeit auf höchst praxis- und anwendungsorientierte Weise. Ich selbst habe Irene Chatoor erstmals 1993 auf einem Workshop, den sie über Fütterstörungen in der Abteilung für Kinderpsychosomatik der Universität Graz hielt, kennengelernt. Ich war sofort fasziniert von der lebendigen, leidenschaftlichen Didaktik, mit der sie über die Problematik frühkindlicher Fütterstörungen sprach. Als Kinderarzt, dem die somatischen Aspekte von Fütterstörungen geläufig, die Beziehungsaspekte aber allenfalls ansatzweise bewusst waren, begann ich zu verstehen, wie komplex kindliche Merkmale, Temperament und die Beziehung zwischen Kind und Eltern ineinander verwoben sind. Der Workshop hat mir damals eine Tür zu einem Gebiet geöffnet, dessen Faszination für mich bis heute ungemindert geblieben ist. Seitdem sind Irene Chatoor und ich uns immer wieder auf Kongressen begegnet, bis wir mit ihr schließlich auf Initiative von Susanne Hommel 2008 und 2011 zwei sehr erfolgreiche Workshops im Klinikum Harlaching veranstalten konnten. Der wiederholte Austausch meiner eigenen Arbeitsgruppe mit Irene Chatoor war für unsere klinische Arbeit ungemein stimulierend und hat uns wertvolle neue Anregungen und Impulse geliefert. Chatoors Klassifikationssystem frühkindlicher Fütterstörungen ist in dieser Form einzigartig. Es integriert kindliche somatische, konstitutionelle (Temperament), entwicklungspsychologische und Verhaltensaspekte mit Besonderheiten der Eltern-Kind-Interaktion und -Beziehung. Bei der Formulierung der einzelnen Subtypen hat sich der Fokus zunehmend auf die pointierte Beschreibung der spezifischen kindlichen Merkmale gerichtet, ohne dabei die begleitenden interaktionellen und elterlichen Gesichtspunkte aus dem Auge zu verlieren. Das Klassifikationssystem basiert auf einer breiten klinischen Absicherung und fortgesetzter Überprüfung in klinischen Studien, die Chatoor und Mitarbeiter selbst, zuletzt auch zusammen mit der Arbeitsgruppe um Massimo Ammaniti in Rom (Ammaniti et al., 2010, 2012) durchgeführt haben. Dies dürfte maßgeblich dazu beigetragen haben, dass es Eingang in das multiaxiale Klassifikationsschema für die ersten drei Lebensjahre (DC: 0 - 3R, 2005) gefunden hat. Irene Chatoor ist auch an der Arbeitsgruppe für das zukünftige DSM-V beteiligt, der gegenwärtige Vorschlag für eine Untergliederung der Fütterstörungen greift wesentliche Aspekte ihrer Klassifikation auf (Bryant-Waugh et al., 2010, www.dsm5.org). Zwar haben einige andere Autorengruppen in den letzten 15 Jahren ebenfalls versucht, Fütterstörungen zu kategorisieren und in verschiedene Untergruppen zu unterteilen (Burklow et al., 1998; Crist und NapierPhilips, 2001; Davies et al., 2006; Dovey et al., 2009). Auch wurden Kriterien wie die sog. 'Wolfson-Kriterien' entwickelt, die offenbar eine sehr genaue Erfassung frühkindlicher Fütterstörungen erlauben (Levine et al., 2011). Keiner der Vorschläge beschreibt allerdings vergleichbar detailliert unterschiedliche Subgruppen anhand konkreter, differenzierbarer kindlicher Merkmale, ebenso wenig werden kindliche, interaktionelle und elterliche Aspekte ähnlich umfassend integriert wie bei Irene Chatoor. Die klare Gliederung des Buchs erleichtert dem Leser zusätzlich die Orientierung. So werden für jede der Unterformen diagnostische Kriterien formuliert, das klinische Bild sehr plastisch beschrieben und die einzelnen kindlichen Merkmale, vor allem Besonderheiten des Temperaments sowie interaktionelle und elterliche Merkmale differenziert dargestellt. Nach Überlegungen zur Entstehungsgeschichte folgen Empfehlungen zur Behandlung sowie differentialdiagnostische Erwägungen. Da die Wirklichkeit immer wesentlich komplexer als jedes Klassifikationssystem ist, erstaunt es nicht, dass es Kombinationen einzelner Unterformen gibt. Kinder lassen sich nicht einfach in Schubladen stecken. Die interessantesten Kinder sind manchmal diejenigen, deren Fütterstörungen sich nicht einfach in ein bestehendes Schema einordnen lassen, sondern die Komorbiditäten unterschiedlicher Formen von Fütterstörungen aufweisen. Diesem Aspekt ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Die vielen Falldarstellungen zeugen zusätzlich von der Komplexität der Problematik. Ganz besonders wertvoll sind die Arbeitsblätter und Informationen für Eltern, die ihnen eine ausgezeichnete Orientierung über die wichtigsten Aspekte der bei ihrem Kind diagnostizierten Fütterstörung mit auf den Weg geben. Ich wünsche dem Buch eine weite Verbreitung im deutschsprachigen Raum, vor allem unter Professionellen, aber auch unter Eltern, die oft in großer Not sind, verzweifelt nach Hilfsangeboten suchen, und die mit diesem Buch sehr wertvolle und fundierte Anregungen an die Hand bekommen. München, im Juli 2012 Nikolaus von Hofacker Dank Dieses Buch basiert auf mehr als 20 Jahren klinischer Arbeit und Forschung. In dieser Zeit habe ich viele Familien mit Säuglingen und Kleinkindern gesehen, die mit Fütterproblemen zu kämpfen hatten. Ich möchte an dieser Stelle diesen Familien meine Dankbarkeit dafür ausdrücken, dass sie mir Einblick in ihre ganz persönliche Geschichte gegeben haben. Ihr Leiden und ihr Vertrauen haben mich ermutigt, jenseits der vorhandenen Literatur nach Antworten zu suchen und mich dazu angeregt, Forschung zu betreiben. Diese Familien haben mir mindestens so viel gegeben, wie ich ihnen habe geben können. Weder meine klinische Arbeit noch die Forschung über Fütterstörungen wären ohne die enge Zusammenarbeit innerhalb eines wunderbaren Teams von Kollegen möglich gewesen. Vor mehr als 25 Jahren hat Benny Kerzner, MD der Chef der Abteilung für Gastroenterologie am Childrens National Medical Center, erstmals die Mitarbeiter verschiedener Abteilungen wie Ernährungsberatung, Beschäftigungstherapie, Logopädie, Psy chologie und Psychiatrie zusammengebracht. Es entstand ein multidisziplinäres Team für die Diagnostik und Behandlung von Fütterstörungen. Auch wenn manche Teammitglieder über die Jahre hinweg wechselten, sind doch einige geblieben und wurden zu den tragenden Säulen dieses Teams. Ich möchte sowohl Dr. Kerzner meinen besonderen Dank für seine langjährige Zusammenarbeit und Unterstützung ausdrücken, als auch seinen Mitarbeiterinnen Laura McWade Paez und Lori Stern, die beide heute als Koordinatorinnen des Teams arbeiten. Und ich möchte der Beschäftigungstherapeutin Randy Simmensen danken, die mir im Verlauf von all den Jahren unserer Zusammenarbeit viel über Störungen der sensorischen Wahrnehmung beigebracht hat. Vielen Dank auch an die Ernährungsberaterinnen Leila Beker, PhD und Lauren Rhee, die mir geholfen haben, die ernährungsrelevanten Aspekte von Fütterstörungen zu verstehen. Ich möchte meinem Mentor in Forschungsfragen, David Reiss, MD, meine Dankbarkeit ausdrücken: Er hat mir geholfen, meine klinischen Beobachtungen in Forschungsfragestellungen zu übersetzen. Es war mir ein Vergnügen, mit Jodie Ganiban, PhD, die ihre Erfahrung in Entwicklungspsychologie eingebracht hat und Robert Hirsch, PhD, der uns seine statistische Expertise zur Verfügung stellte, zusammenzuarbeiten. Außerdem möchte ich meiner Kollegin Joyce Harrison, MD, und meinem Kollegen Miguel Macaoay, MD, für ihre Mitarbeit danken, ebenso wie den Sozialarbeiterinnen Sue Besherov, Kathy Connell, Marianne Katz, und Valerie Truett für ihren Beitrag an der Forschung über Infantile Anorexie. Schlussendlich möchte ich meinen Forschungsassistentinnen Jaclyn Shepard, Amy Hahn und Laura Brinkmeyer für ihre unermüdliche Arbeit danken; und Amy und Laura ganz besonders für ihre redaktionelle Unterstützung. Einleitung Das Ern...

Irene Chatoor, Begründerin der Fütterstörungs-Klassifikation des neuen DSM-V, bietet mit ihrem Diagnose- und Behandlungsmanual endlich umfassende Hilfe für Eltern und Kind an, und zwar konkret bei - kindlicher Nahrungsverweigerung - sensorisch bedingter Nahrungsaversion - posttraumatischen Fütterstörungen. Fütterstörungen entwickeln sich zu einem immer ernsteren Problem. Die Symptome reichen von fehlendem Appetit über Kau- und Schluckprobleme bis hin zur radikalen Nahrungsverweigerung. Vor allem Frühgeborene sind betroffen. Die Zahl der früh und extrem früh Geborenen wächst in Deutschland kontinuierlich. Pro Jahr kommen bis zu 60.000 Frühgeborene zur Welt, von denen fast jedes zweite an Fütterstörungen leidet. Hat sich erst einmal eine solche Störung eingestellt, entwickelt sich die Situation rasch zu einer immensen psychischen Belastung für Eltern und Kind. Die Folge können spätere Essstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und Störungen der kognitiven Entwicklung sein. Falldarstellungen aus der eigenen Praxis schildern die Symptome und zeigen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten auf. 'Obwohl jedes dritte Kleinkind zumindest vorübergehend unter Fütter- und Essproblemen leidet, und unterschiedliche Formen frühkindlicher Nahrungsverweigerung für betroffene Eltern häufig mit großen Sorgen verbunden sind, gibt es im deutschsprachigen Raum bisher kaum spezifische Literatur zu diesem Thema. Das Buch Fütterstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern von Irene Chatoor ist vor diesem Hintergrund durch seine Praxisorientierung für betroffene Eltern wie für den Kliniker gleichermaßen wertvoll und hilfreich. Es basiert auf mehr als 20 Jahren umfassender klinischer Tätigkeit sowie auf einer Fülle eigener Forschungsarbeiten, und dürfte daher für einen breiten Leserkreis von großem Interesse sein.' Dr. Nikolaus von Hofacker Das Buch wendet sich an: (Kinder)Ärzte, Psychiater und PsychologInnen Hebammen, Krankenschwestern Beratungsstellen

Irene Chatoor, Dr. med. ist Professorin für Kinder-und Jugendlichenpsychiatrie, Direktorin of the Infant and Toddler Mental Health Program am Childrens National Medical Centre in Washington, D.C. Sie gilt als renommierte Expertin und Klinikerin zum Thema Fütterstörungen, die hier dargelegten Erkenntnisse beruhen auf ihrer über 20-jährigen klinischen Erfahrung und Forschungstätigkeit auf diesem Gebiet.

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Autor Chatoor, Irene
Verlag Klett-Cotta
ISBN 9783608980752
ISBN/EAN 9783608980752
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 26.04.2021
Lieferbarkeitsdatum 28.05.2021
Einband Gebunden
Format 1.5 x 22.8 x 15.3
Seitenzahl 203 S.
Gewicht 316

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Verlag Klett-Cotta
ISBN 9783608980752
Erscheinungsdatum 26.04.2021
Einband Gebunden
Format 1.5 x 22.8 x 15.3
Gewicht 316

Vorwort für die deutsche Ausgabe Das vorliegende Buch ist für alle, die sich professionell mit frühkindlichen Fütterstörungen in Diagnostik, Beratung und Therapie beschäftigen, eine unschätzbare Hilfe und in dieser Form im deutschsprachigen Raum bisher einzigartig. Es ist aus jahrzehntelanger klinischer und Forschungstätigkeit entstanden und kondensiert das Wissen und den Erfahrungsschatz dieser Tätigkeit auf höchst praxis- und anwendungsorientierte Weise. Ich selbst habe Irene Chatoor erstmals 1993 auf einem Workshop, den sie über Fütterstörungen in der Abteilung für Kinderpsychosomatik der Universität Graz hielt, kennengelernt. Ich war sofort fasziniert von der lebendigen, leidenschaftlichen Didaktik, mit der sie über die Problematik frühkindlicher Fütterstörungen sprach. Als Kinderarzt, dem die somatischen Aspekte von Fütterstörungen geläufig, die Beziehungsaspekte aber allenfalls ansatzweise bewusst waren, begann ich zu verstehen, wie komplex kindliche Merkmale, Temperament und die Beziehung zwischen Kind und Eltern ineinander verwoben sind. Der Workshop hat mir damals eine Tür zu einem Gebiet geöffnet, dessen Faszination für mich bis heute ungemindert geblieben ist. Seitdem sind Irene Chatoor und ich uns immer wieder auf Kongressen begegnet, bis wir mit ihr schließlich auf Initiative von Susanne Hommel 2008 und 2011 zwei sehr erfolgreiche Workshops im Klinikum Harlaching veranstalten konnten. Der wiederholte Austausch meiner eigenen Arbeitsgruppe mit Irene Chatoor war für unsere klinische Arbeit ungemein stimulierend und hat uns wertvolle neue Anregungen und Impulse geliefert. Chatoors Klassifikationssystem frühkindlicher Fütterstörungen ist in dieser Form einzigartig. Es integriert kindliche somatische, konstitutionelle (Temperament), entwicklungspsychologische und Verhaltensaspekte mit Besonderheiten der Eltern-Kind-Interaktion und -Beziehung. Bei der Formulierung der einzelnen Subtypen hat sich der Fokus zunehmend auf die pointierte Beschreibung der spezifischen kindlichen Merkmale gerichtet, ohne dabei die begleitenden interaktionellen und elterlichen Gesichtspunkte aus dem Auge zu verlieren. Das Klassifikationssystem basiert auf einer breiten klinischen Absicherung und fortgesetzter Überprüfung in klinischen Studien, die Chatoor und Mitarbeiter selbst, zuletzt auch zusammen mit der Arbeitsgruppe um Massimo Ammaniti in Rom (Ammaniti et al., 2010, 2012) durchgeführt haben. Dies dürfte maßgeblich dazu beigetragen haben, dass es Eingang in das multiaxiale Klassifikationsschema für die ersten drei Lebensjahre (DC: 0 - 3R, 2005) gefunden hat. Irene Chatoor ist auch an der Arbeitsgruppe für das zukünftige DSM-V beteiligt, der gegenwärtige Vorschlag für eine Untergliederung der Fütterstörungen greift wesentliche Aspekte ihrer Klassifikation auf (Bryant-Waugh et al., 2010, www.dsm5.org). Zwar haben einige andere Autorengruppen in den letzten 15 Jahren ebenfalls versucht, Fütterstörungen zu kategorisieren und in verschiedene Untergruppen zu unterteilen (Burklow et al., 1998; Crist und NapierPhilips, 2001; Davies et al., 2006; Dovey et al., 2009). Auch wurden Kriterien wie die sog. 'Wolfson-Kriterien' entwickelt, die offenbar eine sehr genaue Erfassung frühkindlicher Fütterstörungen erlauben (Levine et al., 2011). Keiner der Vorschläge beschreibt allerdings vergleichbar detailliert unterschiedliche Subgruppen anhand konkreter, differenzierbarer kindlicher Merkmale, ebenso wenig werden kindliche, interaktionelle und elterliche Aspekte ähnlich umfassend integriert wie bei Irene Chatoor. Die klare Gliederung des Buchs erleichtert dem Leser zusätzlich die Orientierung. So werden für jede der Unterformen diagnostische Kriterien formuliert, das klinische Bild sehr plastisch beschrieben und die einzelnen kindlichen Merkmale, vor allem Besonderheiten des Temperaments sowie interaktionelle und elterliche Merkmale differenziert dargestellt. Nach Überlegungen zur Entstehungsgeschichte folgen Empfehlungen zur Behandlung sowie differentialdiagnostische Erwägungen. Da die Wirklichkeit immer wesentlich komplexer als jedes Klassifikationssystem ist, erstaunt es nicht, dass es Kombinationen einzelner Unterformen gibt. Kinder lassen sich nicht einfach in Schubladen stecken. Die interessantesten Kinder sind manchmal diejenigen, deren Fütterstörungen sich nicht einfach in ein bestehendes Schema einordnen lassen, sondern die Komorbiditäten unterschiedlicher Formen von Fütterstörungen aufweisen. Diesem Aspekt ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Die vielen Falldarstellungen zeugen zusätzlich von der Komplexität der Problematik. Ganz besonders wertvoll sind die Arbeitsblätter und Informationen für Eltern, die ihnen eine ausgezeichnete Orientierung über die wichtigsten Aspekte der bei ihrem Kind diagnostizierten Fütterstörung mit auf den Weg geben. Ich wünsche dem Buch eine weite Verbreitung im deutschsprachigen Raum, vor allem unter Professionellen, aber auch unter Eltern, die oft in großer Not sind, verzweifelt nach Hilfsangeboten suchen, und die mit diesem Buch sehr wertvolle und fundierte Anregungen an die Hand bekommen. München, im Juli 2012 Nikolaus von Hofacker Dank Dieses Buch basiert auf mehr als 20 Jahren klinischer Arbeit und Forschung. In dieser Zeit habe ich viele Familien mit Säuglingen und Kleinkindern gesehen, die mit Fütterproblemen zu kämpfen hatten. Ich möchte an dieser Stelle diesen Familien meine Dankbarkeit dafür ausdrücken, dass sie mir Einblick in ihre ganz persönliche Geschichte gegeben haben. Ihr Leiden und ihr Vertrauen haben mich ermutigt, jenseits der vorhandenen Literatur nach Antworten zu suchen und mich dazu angeregt, Forschung zu betreiben. Diese Familien haben mir mindestens so viel gegeben, wie ich ihnen habe geben können. Weder meine klinische Arbeit noch die Forschung über Fütterstörungen wären ohne die enge Zusammenarbeit innerhalb eines wunderbaren Teams von Kollegen möglich gewesen. Vor mehr als 25 Jahren hat Benny Kerzner, MD der Chef der Abteilung für Gastroenterologie am Childrens National Medical Center, erstmals die Mitarbeiter verschiedener Abteilungen wie Ernährungsberatung, Beschäftigungstherapie, Logopädie, Psy chologie und Psychiatrie zusammengebracht. Es entstand ein multidisziplinäres Team für die Diagnostik und Behandlung von Fütterstörungen. Auch wenn manche Teammitglieder über die Jahre hinweg wechselten, sind doch einige geblieben und wurden zu den tragenden Säulen dieses Teams. Ich möchte sowohl Dr. Kerzner meinen besonderen Dank für seine langjährige Zusammenarbeit und Unterstützung ausdrücken, als auch seinen Mitarbeiterinnen Laura McWade Paez und Lori Stern, die beide heute als Koordinatorinnen des Teams arbeiten. Und ich möchte der Beschäftigungstherapeutin Randy Simmensen danken, die mir im Verlauf von all den Jahren unserer Zusammenarbeit viel über Störungen der sensorischen Wahrnehmung beigebracht hat. Vielen Dank auch an die Ernährungsberaterinnen Leila Beker, PhD und Lauren Rhee, die mir geholfen haben, die ernährungsrelevanten Aspekte von Fütterstörungen zu verstehen. Ich möchte meinem Mentor in Forschungsfragen, David Reiss, MD, meine Dankbarkeit ausdrücken: Er hat mir geholfen, meine klinischen Beobachtungen in Forschungsfragestellungen zu übersetzen. Es war mir ein Vergnügen, mit Jodie Ganiban, PhD, die ihre Erfahrung in Entwicklungspsychologie eingebracht hat und Robert Hirsch, PhD, der uns seine statistische Expertise zur Verfügung stellte, zusammenzuarbeiten. Außerdem möchte ich meiner Kollegin Joyce Harrison, MD, und meinem Kollegen Miguel Macaoay, MD, für ihre Mitarbeit danken, ebenso wie den Sozialarbeiterinnen Sue Besherov, Kathy Connell, Marianne Katz, und Valerie Truett für ihren Beitrag an der Forschung über Infantile Anorexie. Schlussendlich möchte ich meinen Forschungsassistentinnen Jaclyn Shepard, Amy Hahn und Laura Brinkmeyer für ihre unermüdliche Arbeit danken; und Amy und Laura ganz besonders für ihre redaktionelle Unterstützung. Einleitung Das Ern...

Irene Chatoor, Begründerin der Fütterstörungs-Klassifikation des neuen DSM-V, bietet mit ihrem Diagnose- und Behandlungsmanual endlich umfassende Hilfe für Eltern und Kind an, und zwar konkret bei - kindlicher Nahrungsverweigerung - sensorisch bedingter Nahrungsaversion - posttraumatischen Fütterstörungen. Fütterstörungen entwickeln sich zu einem immer ernsteren Problem. Die Symptome reichen von fehlendem Appetit über Kau- und Schluckprobleme bis hin zur radikalen Nahrungsverweigerung. Vor allem Frühgeborene sind betroffen. Die Zahl der früh und extrem früh Geborenen wächst in Deutschland kontinuierlich. Pro Jahr kommen bis zu 60.000 Frühgeborene zur Welt, von denen fast jedes zweite an Fütterstörungen leidet. Hat sich erst einmal eine solche Störung eingestellt, entwickelt sich die Situation rasch zu einer immensen psychischen Belastung für Eltern und Kind. Die Folge können spätere Essstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und Störungen der kognitiven Entwicklung sein. Falldarstellungen aus der eigenen Praxis schildern die Symptome und zeigen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten auf. 'Obwohl jedes dritte Kleinkind zumindest vorübergehend unter Fütter- und Essproblemen leidet, und unterschiedliche Formen frühkindlicher Nahrungsverweigerung für betroffene Eltern häufig mit großen Sorgen verbunden sind, gibt es im deutschsprachigen Raum bisher kaum spezifische Literatur zu diesem Thema. Das Buch Fütterstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern von Irene Chatoor ist vor diesem Hintergrund durch seine Praxisorientierung für betroffene Eltern wie für den Kliniker gleichermaßen wertvoll und hilfreich. Es basiert auf mehr als 20 Jahren umfassender klinischer Tätigkeit sowie auf einer Fülle eigener Forschungsarbeiten, und dürfte daher für einen breiten Leserkreis von großem Interesse sein.' Dr. Nikolaus von Hofacker Das Buch wendet sich an: (Kinder)Ärzte, Psychiater und PsychologInnen Hebammen, Krankenschwestern Beratungsstellen

Irene Chatoor, Dr. med. ist Professorin für Kinder-und Jugendlichenpsychiatrie, Direktorin of the Infant and Toddler Mental Health Program am Childrens National Medical Centre in Washington, D.C. Sie gilt als renommierte Expertin und Klinikerin zum Thema Fütterstörungen, die hier dargelegten Erkenntnisse beruhen auf ihrer über 20-jährigen klinischen Erfahrung und Forschungstätigkeit auf diesem Gebiet.

 

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