Der Rock meiner Mutter

Nahaufnahmen, Biografische Reihe

Habelsberger, Lilly

132 Seiten

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"Die ganze Welt ist meine Mutter! Wenn sie stirbt, dann sterbe ich auch!" So dachte ich immer als Kind. Diese Welt meiner Mutter bestand aus den traumatischen Erlebnissen in verschiedenen Konzentrationslagern und der archaischen Welt der Sinti, in die sie hineingeboren wurde. In diesem Rahmen war ein gesundes Hineinwachsen in eine eigene Individualität nicht erlaubt. Die Sitten und Gebräuche dieser Volksgruppe ließen dies nicht zu. Das war auch ein Trauma. Ein "Entwicklungstrauma". Daher musste ich mich als Kind meiner Phantasie bedienen, um diesen Wahnsinn zu überleben. Ich klammerte mich an den "Rock" meiner Mutter und ließ ihn lange nicht los. Dieser "Rock" war mein Sternenzelt, mein vertrauter Ort, meine Rettung! Meine Geschichte bringe ich nun in einem Gedicht an meine Mutter zum Ausdruck.

Lilly Habelsberger ist Sinti und wurde 1950 in Schwabmünchen in Deutschland geboren. In ihren ersten drei Lebensjahren reiste ihre Mutter mit den Kindern mehrmals zwischen Österreich und Deutschland hin und her. Bis 1956 lebten sie im Wohnwagen. Ihre Mutter wurde 1916 in Niederösterreich geboren. 1939 wurde sie in ein Konzentrationslager verschleppt und kam erst 1945 frei. Sie hat ihre Eltern, zwölf ihrer Geschwister und ihren ersten Sohn in den deutschen Konzentrationslagern verloren. In der Nachkriegszeit ging sie mit Vorhängen hausieren, um Geld zu verdienen für sich und ihre drei Kinder. Zu dieser Zeit hungerten sie sehr oft. 1956 zog die Mutter mit den Kindern in eine Wohnung in die Wiener Josefstadt. Obwohl Analphabetin, legte sie bei den Kindern großen Wert auf ihren Schulbesuch und einen Lehrberuf. In der Volksschule wurden die Kinder als Zigeuner beschimpft und geschlagen. Damals ging die Mutter oft in die Schule, um ihre Kinder zu beschützen. Lillys Mutter war extrem fürsorglich. Lillys Vater war Deutscher und im Nationalsozialismus bei der Waffen-SS. Auch Lilly heiratete einen Mann, dessen Familie einen ähnlichen Hintergrund wie ihr Vater hatte. Sie nennt das "Auseinandersetzung" mit dem Aggressor. Es war für Lilly Habelsberger sehr schwer, eine Identität und Heimat zu finden. Heute fügen sich viele Teile zu einem vollständigen Bild. Es ist, als ob sich ihr Leben vor ihr aufrollt...

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Autor Habelsberger, Lilly
Verlag MARTA PRESS UG
ISBN 9783968370071
ISBN/EAN 9783968370071
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 25.05.2021
Lieferbarkeitsdatum 01.01.2022
Einband Gebunden
Format 1.4 x 22.6 x 17.7
Seitenzahl 132 S.
Gewicht 409

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Verlag MARTA PRESS UG
ISBN 9783968370071
Erscheinungsdatum 25.05.2021
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Gewicht 409

"Die ganze Welt ist meine Mutter! Wenn sie stirbt, dann sterbe ich auch!" So dachte ich immer als Kind. Diese Welt meiner Mutter bestand aus den traumatischen Erlebnissen in verschiedenen Konzentrationslagern und der archaischen Welt der Sinti, in die sie hineingeboren wurde. In diesem Rahmen war ein gesundes Hineinwachsen in eine eigene Individualität nicht erlaubt. Die Sitten und Gebräuche dieser Volksgruppe ließen dies nicht zu. Das war auch ein Trauma. Ein "Entwicklungstrauma". Daher musste ich mich als Kind meiner Phantasie bedienen, um diesen Wahnsinn zu überleben. Ich klammerte mich an den "Rock" meiner Mutter und ließ ihn lange nicht los. Dieser "Rock" war mein Sternenzelt, mein vertrauter Ort, meine Rettung! Meine Geschichte bringe ich nun in einem Gedicht an meine Mutter zum Ausdruck.

Lilly Habelsberger ist Sinti und wurde 1950 in Schwabmünchen in Deutschland geboren. In ihren ersten drei Lebensjahren reiste ihre Mutter mit den Kindern mehrmals zwischen Österreich und Deutschland hin und her. Bis 1956 lebten sie im Wohnwagen. Ihre Mutter wurde 1916 in Niederösterreich geboren. 1939 wurde sie in ein Konzentrationslager verschleppt und kam erst 1945 frei. Sie hat ihre Eltern, zwölf ihrer Geschwister und ihren ersten Sohn in den deutschen Konzentrationslagern verloren. In der Nachkriegszeit ging sie mit Vorhängen hausieren, um Geld zu verdienen für sich und ihre drei Kinder. Zu dieser Zeit hungerten sie sehr oft. 1956 zog die Mutter mit den Kindern in eine Wohnung in die Wiener Josefstadt. Obwohl Analphabetin, legte sie bei den Kindern großen Wert auf ihren Schulbesuch und einen Lehrberuf. In der Volksschule wurden die Kinder als Zigeuner beschimpft und geschlagen. Damals ging die Mutter oft in die Schule, um ihre Kinder zu beschützen. Lillys Mutter war extrem fürsorglich. Lillys Vater war Deutscher und im Nationalsozialismus bei der Waffen-SS. Auch Lilly heiratete einen Mann, dessen Familie einen ähnlichen Hintergrund wie ihr Vater hatte. Sie nennt das "Auseinandersetzung" mit dem Aggressor. Es war für Lilly Habelsberger sehr schwer, eine Identität und Heimat zu finden. Heute fügen sich viele Teile zu einem vollständigen Bild. Es ist, als ob sich ihr Leben vor ihr aufrollt...

 

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