Trauma als Wissensarchiv

Postkoloniale Erinnerungspraxis in der Sakralen Globalisierung am Beispiel der zeitgenössischen Umbanda im deutschsprachigen Europa

Scharf da Silva, Inga

520 Seiten, 75 Illustr., teils farbige und großformatige Abbildungen

40,00 €
Inkl. 7% Steuern

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Bei der brasilianischen Religion Umbanda - die sich im Bundesstaat von Rio de Janeiro am Anfang des 20. Jahrhunderts auf der Grundlage von afrikanischen, indigenen und europäischen Religionen bildete - steht die Kommunikation mit Geistwesen im Zentrum, die an die brasilianische Geschichte erinnern. Seit den 1940er Jahren ist sie weltweit verbreitet und ab ca. 2010 auch im Zuge der transatlantischen sakralen Globalisierung im deutschsprachigen Europa angesiedelt. Dennoch ist ihre Ausbreitung bislang kaum erforscht. Inga Scharf da Silva schließt hier eine Forschungslücke, indem sie sich auf der Grundlage einer über fünfjährigen ethnologischen Feldforschung mit der spirituellen Gemeinschaft des Ilê Axé Oxum Abalô (auch Terra Sagrada genannt) befasst, die ihr Mutterhaus in den Schweizer Bergen im Kanton Appenzell verortet und mit sieben Ablegern in Graz und Wien, Zürich und Bern, Berlin und Cumuruxatiba in Brasilien ein überregionales Netzwerk bildet. Jedes Kapitel der Studie wird durch das Porträt einer Gottheit (Orixá) sowie Narrative aus den mythischen Überlieferungen gerahmt und zu Textpassagen von Oswald de Andrades >Manifesto Antropófago< und Umberto Ecos >Foucaultschem Pendel< in Bezug gesetzt. Dabei verdeutlicht die Autorin, wie die religiöse Praxis der Trance als Einverleibung von Bewusstseinsstrukturen zur Reflexion der Wissensproduktion ihrer Religion und darüber hinaus zu einer Dekolonialisierung des Denkens in Europa beitragen kann.

Dr. Inga Scharf da Silva ist Kulturanthropologin und Bildende Künstlerin. Nach ihrem Studium der Ethnologie und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin (FU) und in Brasilien an der Universität von Bahia (UFBA), der Universität von São Paulo (USP) und der Universität von Pernambuco (UFPE), arbeitet sie am Jüdischen Museum Berlin und als Bildende Künstlerin in ihrem Atelier eines Atelierhauses des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK). Von 2014-2019 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin, wofür sie von PROMI der Universität zu Köln gefördert wurde. Zurzeit bereitet sie sich auf ihre Postdoc-Forschung über spirituelle Utopien vor und lehrt an der Humboldt Universität Berlin und der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

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Autor Scharf da Silva, Inga
Verlag Büchner Verlag eG
ISBN 9783963172830
ISBN/EAN 9783963172830
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 09.12.2021
Lieferbarkeitsdatum 06.04.2022
Einband Gebunden
Format 4.2 x 22.8 x 15.5
Seitenzahl 520 S., 75 Illustr., teils farbige und großformatige Abbildungen
Gewicht 897

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Verlag Büchner Verlag eG
ISBN 9783963172830
Erscheinungsdatum 09.12.2021
Einband Gebunden
Format 4.2 x 22.8 x 15.5
Gewicht 897

Bei der brasilianischen Religion Umbanda - die sich im Bundesstaat von Rio de Janeiro am Anfang des 20. Jahrhunderts auf der Grundlage von afrikanischen, indigenen und europäischen Religionen bildete - steht die Kommunikation mit Geistwesen im Zentrum, die an die brasilianische Geschichte erinnern. Seit den 1940er Jahren ist sie weltweit verbreitet und ab ca. 2010 auch im Zuge der transatlantischen sakralen Globalisierung im deutschsprachigen Europa angesiedelt. Dennoch ist ihre Ausbreitung bislang kaum erforscht. Inga Scharf da Silva schließt hier eine Forschungslücke, indem sie sich auf der Grundlage einer über fünfjährigen ethnologischen Feldforschung mit der spirituellen Gemeinschaft des Ilê Axé Oxum Abalô (auch Terra Sagrada genannt) befasst, die ihr Mutterhaus in den Schweizer Bergen im Kanton Appenzell verortet und mit sieben Ablegern in Graz und Wien, Zürich und Bern, Berlin und Cumuruxatiba in Brasilien ein überregionales Netzwerk bildet. Jedes Kapitel der Studie wird durch das Porträt einer Gottheit (Orixá) sowie Narrative aus den mythischen Überlieferungen gerahmt und zu Textpassagen von Oswald de Andrades >Manifesto Antropófago< und Umberto Ecos >Foucaultschem Pendel< in Bezug gesetzt. Dabei verdeutlicht die Autorin, wie die religiöse Praxis der Trance als Einverleibung von Bewusstseinsstrukturen zur Reflexion der Wissensproduktion ihrer Religion und darüber hinaus zu einer Dekolonialisierung des Denkens in Europa beitragen kann.

Dr. Inga Scharf da Silva ist Kulturanthropologin und Bildende Künstlerin. Nach ihrem Studium der Ethnologie und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin (FU) und in Brasilien an der Universität von Bahia (UFBA), der Universität von São Paulo (USP) und der Universität von Pernambuco (UFPE), arbeitet sie am Jüdischen Museum Berlin und als Bildende Künstlerin in ihrem Atelier eines Atelierhauses des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK). Von 2014-2019 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin, wofür sie von PROMI der Universität zu Köln gefördert wurde. Zurzeit bereitet sie sich auf ihre Postdoc-Forschung über spirituelle Utopien vor und lehrt an der Humboldt Universität Berlin und der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

 

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