Todesurteil Test

Intelligenztestung an der 'Wiener Kindereuthanasie-Klinik' Am Spiegelgrund

Rudolph, Clarissa

160 Seiten

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Ärzt:innen haben seit jeher die Aufgabe, Krankheiten zu erkennen und Leiden zu lindern. Doch das Selbstverständnis der NS-Ärzt:innen war ein grundlegend anderes. In einem Staat, dessen Ideologie durch den Sozialdarwinismus theoretisch fundiert wurde und dessen Legitimation sich auf die Optimierung der Erbanlagen des Herrenmenschen stützte, galt es, zwischen 'lebenswert' und 'lebensunwert' zu differenzieren. Für die Mordaktionen an behinderten Menschen verwendeten die NS-Ärzt:innen den Begriff 'Euthanasie', ein Wort, das ursprünglich aus dem Griechischen stammt und 'schöner Tod' bedeutet. Der euphemistisch verwendete Begriff Euthanasie verstellt den Blick auf die wahren Ursachen des Massenmordens. Am Beispiel der Wiener Anstalt Am Spiegelgrund wird gezeigt, dass bei der 'Kindereuthanasie' nicht wahllose Vernichtung im Vordergrund stand, sondern sorgfältige Beobachtung und Begutachtung, Selektion und Tötung waren Bestandteile des medizinischen Systems. Die Intelligenzdiagnostik stellte ein willkommenes Selektionsinstrument dar. Das grausame Schicksal medizinisch gesunder, aber in sozialer Not geborener Kinder, lässt sich an zahlreichen Krankengeschichten rekonstruieren.

Clarissa Rudolph studierte Psychologie, Journalistik und Kommunikationswissenschaften in Fribourg und Wien. Nach ihrer Promotion absolvierte sie die Ausbildung zur Psychoanalytikerin in München und ist bis heute als Therapeutin in eigener Praxis am Chiemsee tätig.

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Autor Rudolph, Clarissa
Verlag Mandelbaum Verlag
ISBN 9783854769279
ISBN/EAN 9783854769279
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 16.05.2022
Lieferbarkeitsdatum 15.11.2022
Einband Paperback
Format 1.2 x 21 x 13.8
Seitenzahl 160 S.
Gewicht 222

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Verlag Mandelbaum Verlag
ISBN 9783854769279
Erscheinungsdatum 16.05.2022
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Format 1.2 x 21 x 13.8
Gewicht 222

Ärzt:innen haben seit jeher die Aufgabe, Krankheiten zu erkennen und Leiden zu lindern. Doch das Selbstverständnis der NS-Ärzt:innen war ein grundlegend anderes. In einem Staat, dessen Ideologie durch den Sozialdarwinismus theoretisch fundiert wurde und dessen Legitimation sich auf die Optimierung der Erbanlagen des Herrenmenschen stützte, galt es, zwischen 'lebenswert' und 'lebensunwert' zu differenzieren. Für die Mordaktionen an behinderten Menschen verwendeten die NS-Ärzt:innen den Begriff 'Euthanasie', ein Wort, das ursprünglich aus dem Griechischen stammt und 'schöner Tod' bedeutet. Der euphemistisch verwendete Begriff Euthanasie verstellt den Blick auf die wahren Ursachen des Massenmordens. Am Beispiel der Wiener Anstalt Am Spiegelgrund wird gezeigt, dass bei der 'Kindereuthanasie' nicht wahllose Vernichtung im Vordergrund stand, sondern sorgfältige Beobachtung und Begutachtung, Selektion und Tötung waren Bestandteile des medizinischen Systems. Die Intelligenzdiagnostik stellte ein willkommenes Selektionsinstrument dar. Das grausame Schicksal medizinisch gesunder, aber in sozialer Not geborener Kinder, lässt sich an zahlreichen Krankengeschichten rekonstruieren.

Clarissa Rudolph studierte Psychologie, Journalistik und Kommunikationswissenschaften in Fribourg und Wien. Nach ihrer Promotion absolvierte sie die Ausbildung zur Psychoanalytikerin in München und ist bis heute als Therapeutin in eigener Praxis am Chiemsee tätig.

 

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