Meine Väter

Roman

Dean, Martin R

224 Seiten

24,00 €
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'Ich verspüre einen leichten Schock: Das bin ich und doch nicht ich. Er lächelt und zieht seine buschigen Augenbrauen hoch, nein, er grinst, und ich erkenne das bübische Grinsen auf Anhieb als meine eigene Dreistigkeit. Im Gegensatz zu völliger Gleichheit ist Ähnlichkeit etwas Belebendes; in diesem Augenblick untersuchen wir uns beide nach Übereinstimmungen und Unterschieden. Beide stehen wir, belustigt und betroffen, einander im Innenhof wie ein ringendes Paar gegenüber. Wie Schattenboxer.'

Robert ist längst selber Vater, als er sich mit vierzig aufmacht, seinen leiblichen Vater zum ersten Mal zu treffen. Immer hatte er sich eine schillernde Märchenfigur mit silbernem Stock vorgestellt, nun steht er Ray in einem Londoner Asyl gegenüber, ein hinfälliger armer Mann, der seine Sprache verloren hat. Zwei Väter hat Robert jetzt also - und zugleich keinen, denn auch sein Stiefvater Neil, wie Ray aus Trinidad stammend, war während seines Aufwachsens in der Schweiz nie wirklich greifbar. Umso mehr drängt es Robert, endlich die Löcher seiner Biographie zu stopfen. Kurz entschlossen reist er mit dem alten Ray nach Trinidad. Hatte er bis vor Kurzem noch nicht einmal einen biologischen Vater, tauchen hier plötzlich tausend neue Verwandte auf. Allein sie geben nur noch mehr Rätsel auf und führen Robert die tiefe Zerrissenheit der ehemaligen britischen Kolonie vor Augen. Und dann tritt auch noch Neil in Trinidad wieder auf den Plan. In 'Meine Väter' stellt Martin R. Dean die Suche nach den eigenen Wurzeln in den Echoraum der Kolonialgeschichte. In dem mitreißend erzählten Roman blitzen immer wieder auch Zweifel und erfrischend ironische Momente der Selbstbefragung auf: Sind Abstammung, Hautfarbe und biologische Ähnlichkeit wirklich von existenzieller Bedeutung?

MARTIN R. DEAN, wurde 1955 in Menziken, Aargau, als Sohn eines aus Trinidad stammenden Vaters und einer Schweizer Mutter geboren, studierte Germanistik, Ethnologie und Philosophie an der Universität Basel, unterrichtete an der Schule für Gestaltung in Basel und am Gymnasium in Muttenz. Dean ist vielfach ausgezeichneter Buchautor. Zuletzt erschienen »Der Sommer, in dem ich Schwarz wurde« (zusammen mit Angélique Beldner, 2021) und der Roman »Ein Stück Himmel« (2021). Martin R. Dean lebt mit seiner Familie in Basel.

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Autor Dean, Martin R
Verlag Atlantis Verlag in der Kampa Verlag AG
ISBN 9783715250267
ISBN/EAN 9783715250267
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 02.11.2022
Lieferbarkeitsdatum 23.03.2023
Einband Gebunden
Format 2.2 x 21 x 13.5
Seitenzahl 224 S.
Gewicht 324

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Verlag Atlantis Verlag in der Kampa Verlag AG
ISBN 9783715250267
Erscheinungsdatum 02.11.2022
Einband Gebunden
Format 2.2 x 21 x 13.5
Gewicht 324

'Ich verspüre einen leichten Schock: Das bin ich und doch nicht ich. Er lächelt und zieht seine buschigen Augenbrauen hoch, nein, er grinst, und ich erkenne das bübische Grinsen auf Anhieb als meine eigene Dreistigkeit. Im Gegensatz zu völliger Gleichheit ist Ähnlichkeit etwas Belebendes; in diesem Augenblick untersuchen wir uns beide nach Übereinstimmungen und Unterschieden. Beide stehen wir, belustigt und betroffen, einander im Innenhof wie ein ringendes Paar gegenüber. Wie Schattenboxer.'

Robert ist längst selber Vater, als er sich mit vierzig aufmacht, seinen leiblichen Vater zum ersten Mal zu treffen. Immer hatte er sich eine schillernde Märchenfigur mit silbernem Stock vorgestellt, nun steht er Ray in einem Londoner Asyl gegenüber, ein hinfälliger armer Mann, der seine Sprache verloren hat. Zwei Väter hat Robert jetzt also - und zugleich keinen, denn auch sein Stiefvater Neil, wie Ray aus Trinidad stammend, war während seines Aufwachsens in der Schweiz nie wirklich greifbar. Umso mehr drängt es Robert, endlich die Löcher seiner Biographie zu stopfen. Kurz entschlossen reist er mit dem alten Ray nach Trinidad. Hatte er bis vor Kurzem noch nicht einmal einen biologischen Vater, tauchen hier plötzlich tausend neue Verwandte auf. Allein sie geben nur noch mehr Rätsel auf und führen Robert die tiefe Zerrissenheit der ehemaligen britischen Kolonie vor Augen. Und dann tritt auch noch Neil in Trinidad wieder auf den Plan. In 'Meine Väter' stellt Martin R. Dean die Suche nach den eigenen Wurzeln in den Echoraum der Kolonialgeschichte. In dem mitreißend erzählten Roman blitzen immer wieder auch Zweifel und erfrischend ironische Momente der Selbstbefragung auf: Sind Abstammung, Hautfarbe und biologische Ähnlichkeit wirklich von existenzieller Bedeutung?

MARTIN R. DEAN, wurde 1955 in Menziken, Aargau, als Sohn eines aus Trinidad stammenden Vaters und einer Schweizer Mutter geboren, studierte Germanistik, Ethnologie und Philosophie an der Universität Basel, unterrichtete an der Schule für Gestaltung in Basel und am Gymnasium in Muttenz. Dean ist vielfach ausgezeichneter Buchautor. Zuletzt erschienen »Der Sommer, in dem ich Schwarz wurde« (zusammen mit Angélique Beldner, 2021) und der Roman »Ein Stück Himmel« (2021). Martin R. Dean lebt mit seiner Familie in Basel.

 

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