Leben und Leidenschaft. Das Werk des Malers Mario Comensoli

Du Kulturmagazin 920

Bortolani, René/Seidenberg, André

82 Seiten

15,00 €
Inkl. 7% Steuern

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Ende vorletztes Jahrhundert kamen unzählige Italiener in die Schweiz, um den Tunnel für die Gotthardbahn zu bauen. Ab den 1960er-Jahren folgten ihnen Arbeiter auch aus Süditalien, die sich als Saisonniers auf dem Bau, aber auch in den Fabriken und im Gastgewerbe verdingten. Den Italienern schlug massive Fremdenfeindlichkeit entgegen, den Schweizern war die italienische Kultur fremd. Durch ihren Fleiss und ihr Temperament beschleunigten sie zwar den heimischen Wirtschaftsaufschwung und brachten das mediterrane Lebensgefühl ins Land, doch wurden sie als Tschingge beschimpft. Der 1922 in Lugano geborene Mario Comensoli liebte diese Menschen: Handwerker, Bauern, Arbeiter. Selbst in Armut lebend, landete auch er auf einer Baustelle, obwohl er gern studiert hätte. Stattdessen begann er, sie zu malen. Ohne künstlerische und humanistische Ausbildung erfasste er bildnerisch ihre Lebenswelt. Er hatte seine Bestimmung gefunden. 1945 zog er nach Zürich, lebte eine Zeit lang auch in Paris. Im Laufe seines Malerlebens durchlief er fünf Schaffensperioden: Nachkriegszeit, Fremdarbeiter, 68er-Bewegung, Disco und Punk, No Future. Er durchlief sämtliche Tendenzen moderner Malerei, versuchte sich in der Abstraktion, fand seine Berufung schliesslich im Realismus. Comensoli wollte kein politischer Maler sein, sondern die Poesie der Randfiguren der Gesellschaft zeigen. 1993 verstarb er im Alter von 71 Jahren in seinem Zürcher Atelier. Die "Du" widmet ihm eine Ausgabe zum hundertsten Geburtstag.

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Autor Bortolani, René/Seidenberg, André
Verlag DU Kulturmedien AG
ISBN 9783907315194
ISBN/EAN 9783907315194
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 13.03.2023
Lieferbarkeitsdatum 15.04.2023
Einband Kartoniert
Format 0.7 x 31.6 x 24.2
Seitenzahl 82 S.
Gewicht 394

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Verlag DU Kulturmedien AG
ISBN 9783907315194
Erscheinungsdatum 13.03.2023
Einband Kartoniert
Format 0.7 x 31.6 x 24.2
Gewicht 394

Ende vorletztes Jahrhundert kamen unzählige Italiener in die Schweiz, um den Tunnel für die Gotthardbahn zu bauen. Ab den 1960er-Jahren folgten ihnen Arbeiter auch aus Süditalien, die sich als Saisonniers auf dem Bau, aber auch in den Fabriken und im Gastgewerbe verdingten. Den Italienern schlug massive Fremdenfeindlichkeit entgegen, den Schweizern war die italienische Kultur fremd. Durch ihren Fleiss und ihr Temperament beschleunigten sie zwar den heimischen Wirtschaftsaufschwung und brachten das mediterrane Lebensgefühl ins Land, doch wurden sie als Tschingge beschimpft. Der 1922 in Lugano geborene Mario Comensoli liebte diese Menschen: Handwerker, Bauern, Arbeiter. Selbst in Armut lebend, landete auch er auf einer Baustelle, obwohl er gern studiert hätte. Stattdessen begann er, sie zu malen. Ohne künstlerische und humanistische Ausbildung erfasste er bildnerisch ihre Lebenswelt. Er hatte seine Bestimmung gefunden. 1945 zog er nach Zürich, lebte eine Zeit lang auch in Paris. Im Laufe seines Malerlebens durchlief er fünf Schaffensperioden: Nachkriegszeit, Fremdarbeiter, 68er-Bewegung, Disco und Punk, No Future. Er durchlief sämtliche Tendenzen moderner Malerei, versuchte sich in der Abstraktion, fand seine Berufung schliesslich im Realismus. Comensoli wollte kein politischer Maler sein, sondern die Poesie der Randfiguren der Gesellschaft zeigen. 1993 verstarb er im Alter von 71 Jahren in seinem Zürcher Atelier. Die "Du" widmet ihm eine Ausgabe zum hundertsten Geburtstag.

 

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