Der Osten und das Unbewusste

Wie Freud im Kollektiv verschwand

Petersen, Andreas

352 Seiten

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Pawlow statt Freud oder wie der Osten die Psychoanalyse verbannte Andreas Petersen folgt den Spuren der Psychoanalyseim Osten, die in der Sowjetunion der Vierzigerjahre des 20. Jahrhunderts gänzlich verbannt wurde. Dies blieb für das gesamte Osteuropa bis 1989 bestimmend - mit Folgen bis in die Gegenwart. Ausgehend von Freuds Entdeckung des Unbewussten vollzog sich in Westeuropa und den USA im 20. Jahrhundert ein »psychological turn«, der in einer Neupositionierung von Individuum und Gesellschaft mündete. Selbstverwirklichung und Glücksversprechen durch Individualisierung wurden zum prägenden Gesellschaftsmodell für die Nachkriegsgesellschaften. Und der Osten? Nach einem anfänglich starken Interesse an Tiefenpsychologie und Analyse wurden unter Stalin alle individualpsychologischen Ansätze verbannt und durch die rein biologistische Theorie von Ivan Pawlow ersetzt. Andreas Petersen zeichnet diese weniger bekannte, doch gesellschaftlich eminent folgenreiche Entwicklung plastisch nach, auch anhand charakteristischer Biographien von Analytikern, Klinikärzten und Psychologen, die harten Kämpfen und Verfolgungen ausgesetzt waren. Die zunehmende Entfremdung zwischen Ost und West hat ihre Wurzeln auch in der unterschiedlichen psychohistorischen Prägung.

Andreas Petersen studierte Allgemeine Geschichte, Osteuropäische Geschichte und Germanistik in Zürich. Er ist Dozent für Zeitgeschichte an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Leiter der Geschichtsagentur 'zeit&zeugen' in Zürich und Berlin. Er gehörte zum Forschungsteam der Freien Universität Berlin, das die Unterwanderung der West-Berliner Polizei durch die DDR-Staatssicherheit untersuchte. Im Jahr 2019 erschien sein Buch 'Die Moskauer. Wie das Stalintrauma die DDR prägte' über die Gründergeneration der DDR.

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Autor Petersen, Andreas
Verlag Klett-Cotta
ISBN 9783608987201
ISBN/EAN 9783608987201
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 26.10.2023
Lieferbarkeitsdatum 16.03.2024
Einband Gebunden
Format 3 x 21 x 13.6
Seitenzahl 352 S.
Gewicht 446

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Verlag Klett-Cotta
ISBN 9783608987201
Erscheinungsdatum 26.10.2023
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Gewicht 446

Pawlow statt Freud oder wie der Osten die Psychoanalyse verbannte Andreas Petersen folgt den Spuren der Psychoanalyseim Osten, die in der Sowjetunion der Vierzigerjahre des 20. Jahrhunderts gänzlich verbannt wurde. Dies blieb für das gesamte Osteuropa bis 1989 bestimmend - mit Folgen bis in die Gegenwart. Ausgehend von Freuds Entdeckung des Unbewussten vollzog sich in Westeuropa und den USA im 20. Jahrhundert ein »psychological turn«, der in einer Neupositionierung von Individuum und Gesellschaft mündete. Selbstverwirklichung und Glücksversprechen durch Individualisierung wurden zum prägenden Gesellschaftsmodell für die Nachkriegsgesellschaften. Und der Osten? Nach einem anfänglich starken Interesse an Tiefenpsychologie und Analyse wurden unter Stalin alle individualpsychologischen Ansätze verbannt und durch die rein biologistische Theorie von Ivan Pawlow ersetzt. Andreas Petersen zeichnet diese weniger bekannte, doch gesellschaftlich eminent folgenreiche Entwicklung plastisch nach, auch anhand charakteristischer Biographien von Analytikern, Klinikärzten und Psychologen, die harten Kämpfen und Verfolgungen ausgesetzt waren. Die zunehmende Entfremdung zwischen Ost und West hat ihre Wurzeln auch in der unterschiedlichen psychohistorischen Prägung.

Andreas Petersen studierte Allgemeine Geschichte, Osteuropäische Geschichte und Germanistik in Zürich. Er ist Dozent für Zeitgeschichte an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Leiter der Geschichtsagentur 'zeit&zeugen' in Zürich und Berlin. Er gehörte zum Forschungsteam der Freien Universität Berlin, das die Unterwanderung der West-Berliner Polizei durch die DDR-Staatssicherheit untersuchte. Im Jahr 2019 erschien sein Buch 'Die Moskauer. Wie das Stalintrauma die DDR prägte' über die Gründergeneration der DDR.

 

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