Arbeit

Tierstudien 26, Tierstudien 26

Jessica Ullrich

200 Seiten

16,00 €
Inkl. 7% Steuern

Lieferzeit: Vorbestellbar

Erscheint am: 05.06.2024

Dieser Band von Tierstudien beleuchtet den Begriff, das Konzept, das Phänomen sowie die Praxis der Arbeit in Bezug auf nichtmenschliche Tiere. Es geht um die Arbeit von Tieren, mit Tieren und für Tiere, z.B. als Subsistenzarbeit, Lohnarbeit, Erwerbsarbeit, Fronarbeit, Sklavenarbeit, Gastarbeit, Mitarbeit, emotionale Arbeit, entfremdete Arbeit, Kollaboration, Charity- oder Care-Arbeit. Tiere produzieren für sich selbst und für andere. Sie sind instinktiv, gezwungenermaßen oder freiwillig tätig, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder um von Menschen eine Lebensberechtigung zugesprochen zu bekommen. Die meisten Säugetiere arbeiten in der Landwirtschaft, im Transportwesen, im Medizinsektor, in der Unterhaltungsindustrie, bei der Polizei, beim Militär oder in Privathaushalten. Manche Tiere steigern durch ihre bloße Anwesenheit menschliche Produktivität, z.B. wenn sie im Klassenzimmer oder Büro zur Verbesserung des Arbeitsklimas eingesetzt werden. Dennoch existiert die Auffassung, dass Tiere nicht wirklich arbeiten. Tierliche Tätigkeit und Produktion werden selten als Dienst, Leistung oder Werk gewürdigt, weil ihnen vorgeblich keine bewusste Überlegung vorangeht. Tiere werden vielmehr oft als Kapital betrachtet bzw. als auszubeutende Ressourcen. Allein dadurch sind sie untrennbar in die Abläufe einer kapitalistisch verfassten Welt eingebunden. Die Beiträge beschäftigen sich u.a. mit streikenden Eseln, der Rolle von Jagd- und Gesellschaftshunden im Mittelalter, mit Bibern als Ökosystemingenieur*innen, Fürsorge in der Tiermedizin, dem Arbeitsbegriff in verschiedenen Reitweisen, Cochenilleschildläusen als Arbeiter*innen, der Poetisierung der Arbeitsleistung von Tieren in der Kinderliteratur und der Betrachtung sogenannter Nutztiere im Kunstunterricht.

Jessica Ullrich (Dr. phil) ist Honorarprofessorin für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Kunstakademie Münster. Zuvor war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und Leiterin der Kunstvermittlung im Kunstpalais Erlangen. Sie kuratierte diverse Ausstellungen von zeitgenössischer Skulptur und Fotografie. Sie ist Mitglied des Senior Editorial Board von Antennae, Journal for Nature in the Visual Arts , Repräsentantin und Board-Mitglied von Minding Animals Germany und Mitglied von Bündnis für Mensch und Tier, München, ferner von Animalität und Ästhetik Berlin, der Forschungsinitiative Tiertheorie (FiTT), CLAS (Cultural Literary Animal Studies) an der Universität Würzburg und Animals in History, einer von den Universitäten Konstanz, Wien und Zürich getragenen Gemeinschaftsinitiative. Ullrich studierte Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Germanistik in Frankfurt am Main sowie Kultur- und Medienmanagement in Berlin. Sie promovierte zu dem Thema Wachs als ästhetisches Material. Körper und Körperfragmente in der Wachsbildnerei am Ende des 20. Jahrhunderts und ihre kulturhistorischen Einflüsse . Im Kontext der Human-Animal Studies veröffentlichte sie u.a. gemeinsam mit Friedrich Weltzien und Heike Fuhlbrügge den Sammelband Ich, das Tier. Tiere als Persönlichkeiten in der Kulturgeschichte (Reimer 2008).

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Autor Jessica Ullrich
Verlag Neofelis Verlag GmbH
ISBN 9783958084445
ISBN/EAN 9783958084445
Lieferzeit Vorbestellbar
Erscheinungsdatum 05.06.2024
Lieferbarkeitsdatum 31.10.2024
Einband Kartoniert
Seitenzahl 200 S.

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Erscheinungsdatum 05.06.2024
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Dieser Band von Tierstudien beleuchtet den Begriff, das Konzept, das Phänomen sowie die Praxis der Arbeit in Bezug auf nichtmenschliche Tiere. Es geht um die Arbeit von Tieren, mit Tieren und für Tiere, z.B. als Subsistenzarbeit, Lohnarbeit, Erwerbsarbeit, Fronarbeit, Sklavenarbeit, Gastarbeit, Mitarbeit, emotionale Arbeit, entfremdete Arbeit, Kollaboration, Charity- oder Care-Arbeit. Tiere produzieren für sich selbst und für andere. Sie sind instinktiv, gezwungenermaßen oder freiwillig tätig, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten oder um von Menschen eine Lebensberechtigung zugesprochen zu bekommen. Die meisten Säugetiere arbeiten in der Landwirtschaft, im Transportwesen, im Medizinsektor, in der Unterhaltungsindustrie, bei der Polizei, beim Militär oder in Privathaushalten. Manche Tiere steigern durch ihre bloße Anwesenheit menschliche Produktivität, z.B. wenn sie im Klassenzimmer oder Büro zur Verbesserung des Arbeitsklimas eingesetzt werden. Dennoch existiert die Auffassung, dass Tiere nicht wirklich arbeiten. Tierliche Tätigkeit und Produktion werden selten als Dienst, Leistung oder Werk gewürdigt, weil ihnen vorgeblich keine bewusste Überlegung vorangeht. Tiere werden vielmehr oft als Kapital betrachtet bzw. als auszubeutende Ressourcen. Allein dadurch sind sie untrennbar in die Abläufe einer kapitalistisch verfassten Welt eingebunden. Die Beiträge beschäftigen sich u.a. mit streikenden Eseln, der Rolle von Jagd- und Gesellschaftshunden im Mittelalter, mit Bibern als Ökosystemingenieur*innen, Fürsorge in der Tiermedizin, dem Arbeitsbegriff in verschiedenen Reitweisen, Cochenilleschildläusen als Arbeiter*innen, der Poetisierung der Arbeitsleistung von Tieren in der Kinderliteratur und der Betrachtung sogenannter Nutztiere im Kunstunterricht.

Jessica Ullrich (Dr. phil) ist Honorarprofessorin für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Kunstakademie Münster. Zuvor war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und Leiterin der Kunstvermittlung im Kunstpalais Erlangen. Sie kuratierte diverse Ausstellungen von zeitgenössischer Skulptur und Fotografie. Sie ist Mitglied des Senior Editorial Board von Antennae, Journal for Nature in the Visual Arts , Repräsentantin und Board-Mitglied von Minding Animals Germany und Mitglied von Bündnis für Mensch und Tier, München, ferner von Animalität und Ästhetik Berlin, der Forschungsinitiative Tiertheorie (FiTT), CLAS (Cultural Literary Animal Studies) an der Universität Würzburg und Animals in History, einer von den Universitäten Konstanz, Wien und Zürich getragenen Gemeinschaftsinitiative. Ullrich studierte Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Germanistik in Frankfurt am Main sowie Kultur- und Medienmanagement in Berlin. Sie promovierte zu dem Thema Wachs als ästhetisches Material. Körper und Körperfragmente in der Wachsbildnerei am Ende des 20. Jahrhunderts und ihre kulturhistorischen Einflüsse . Im Kontext der Human-Animal Studies veröffentlichte sie u.a. gemeinsam mit Friedrich Weltzien und Heike Fuhlbrügge den Sammelband Ich, das Tier. Tiere als Persönlichkeiten in der Kulturgeschichte (Reimer 2008).

 

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