König Krähe

Die Crawford-Chroniken 2, Die Crawford-Chroniken 2/2024

Nightingale, Cor

418 Seiten

15,90 €
Inkl. 7% Steuern

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Erscheint am: 19.06.2024

Hier hast du dich versteckt, hörte er die Meisterin sagen. Fielding blieb hinter einer der hohen Hecken stehen und lauschte. Wie war deine Reise? Die Stimme des Mannes, der ihr antwortete, war gut zu verstehen, obwohl er recht leise sprach. Alles bestens. Die Rosenheinis sind dämlich wie eh und je. Glaub mir, die werden es nie lernen. Der Mann ließ ein raues Lachen hören, das abrupt abbrach. Wie sieht es an der Mühle aus? Die Gerüchte stimmen. Die Mühle hat gelitten, aber sie steht noch. Das Haus ebenfalls. Der Mann fluchte leise. Während Zederin von ihrem großartigen Gespür und ihren Tricks berichtete, schob Fielding seinen Kopf nach vorn, um sehen zu können, mit wem sie sprach. Auf einer Bank saß ein schwarz gekleideter Mann, dessen Gesicht unter einer Kapuze verborgen lag. Er hielt die Hände über dem Schoß gefaltet. Sie waren braun, also musste er ein Crawford-Bruder sein. Hast du ihn gefunden?, fragte er. Und ob! Du kannst dich auf deine alte Tante verlassen. Die Meisterin holte einen in Tuch eingeschlagenen Gegenstand aus einem Umhängebeutel. Eindeutig war das der Knüppel. Sie reichte dem Mann das Bündel, aber der nahm es nicht an und atmete hörbar aus. Scheiße. Was denn? Ist doch nur ein Knüppel. Er ließ ein raues Lachen hören und als er abwehrend die Hände hob, erkannte Fielding seine krummen Finger. Die Erkenntnis, dass niemand geringerer als Earl Cassander auf der Bank saß, war einerseits erschreckend, andererseits aber fühlte es sich ungeheuer aufregend an. Du hast wirklich nicht die geringste verdammte Ahnung, oder, Zeddy? Weißt du was? Ich lege den einfach hier auf die Bank und du machst damit, was du willst. Ich habe deinen Auftrag ausgeführt und auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass du dich wenigstens ein bisschen freust, von einem Danke will ich gar nicht reden, bin ich mit mir zufrieden. Ich habe alles richtig gemacht. Tut mir leid, du hast ja recht. Ich danke dir. Du hast hierfür einiges auf dich genommen. Liegt an mir, dass ich mich nicht richtig freuen kann. Eine Weile sagten die beiden nichts. Ich gehe dann mal. Ja, sicher. Erhol dich von deiner Reise. Du hast es dir verdient. Bevor ich es vergesse: Fielding hat sich wacker geschlagen. Ist ein schlaues Kerlchen. Mit dem kann man was anfangen. Schade, dass du ihn mir weggeschnappt hast. Du kannst nicht alles haben im Leben, Cass. Mit diesen Worten ließ die Meisterin ihren Neffen allein. Fielding zog den Kopf hinter den Busch, aber Meisterin Zederin ging gar nicht in seine Richtung, sondern tiefer in den Rosengarten. Er sah sie noch einmal in einem Säulengang, dann verschwand sie in dem Gebäude, das an den Rosengarten angrenzte. Als er wieder zu Earl Cassander spähte, schwebten dessen krumme Finger über dem Bündel, berührten es aber nicht, so als wäre es heiß oder eine giftige Schlange. Nach einer kleinen Weile zog er die Hand weg und kippte seufzend den Kopf in den Nacken, sodass sein Gesicht unter der Kapuze zum Vorschein kam. Der Blick hellgrüner Augen streifte Fielding und er erschrak bis ins Mark. Aus einem Reflex heraus rannte er los, quer über den Burghof, im Nacken die Angst, dass der Earl jederzeit die Wachen rufen könnte, um ihn zu schnappen. Nichts dergleichen geschah und Fielding trabte aus und spazierte dann unbehelligt durch das Tor. Hatte er sich die Tränen in Earl Cassanders Gesicht nur eingebildet, oder wirklich gesehen?

Im Schatten von Legenden und Geheimnissen beginnen die Crawfords, ihre Ränke zu schmieden. In wispernden Schatten, finsteren Höhlen und ihrer bewegten Familiengeschichte offenbaren sich den Crawfords Wahrheiten, die ihren Zusammenhalt auf die Probe stellen, und ihnen schwere Gewissensentscheidungen abverlangen. Endlich erfahren sie, wer sie wirklich sind, und welche Bürde ihre Herkunft bedeutet. Derweil arbeiten sie für ihren guten Ruf und schmieden erste Bündnisse, nicht ahnend, dass der Feind längst mit am Tisch sitzt. Eine blutige Fehde droht, als der Erbe einer mächtigen Adelsfamilie gewalttätig wird. Lassen die Crawfords den jungen Mann davonkommen, oder statuieren sie an ihm ein Exempel? Und während im Verborgenen die Pläne zum Sturz der Krähen heranreifen, fällt ihnen die Krone Twiflotens in die Hände. Wenn Cassander will, kann er schon morgen König sein. In einer mittelalterlichen Welt voller Konflikte kämpfen die Crawfords für das Volk und gegen ihre dunkle Vergangenheit. Finden sie die Kraft, ihren Weg zu Freiheit und Gerechtigkeit zu gehen, gegen alle äußeren und inneren Widerstände?

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Autor Nightingale, Cor
Verlag 8280-edition.ch
ISBN 9783039770434
ISBN/EAN 9783039770434
Lieferzeit Vorbestellbar
Erscheinungsdatum 19.06.2024
Lieferbarkeitsdatum 18.07.2024
Einband Kartoniert
Seitenzahl 418 S.

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ISBN 9783039770434
Erscheinungsdatum 19.06.2024
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Hier hast du dich versteckt, hörte er die Meisterin sagen. Fielding blieb hinter einer der hohen Hecken stehen und lauschte. Wie war deine Reise? Die Stimme des Mannes, der ihr antwortete, war gut zu verstehen, obwohl er recht leise sprach. Alles bestens. Die Rosenheinis sind dämlich wie eh und je. Glaub mir, die werden es nie lernen. Der Mann ließ ein raues Lachen hören, das abrupt abbrach. Wie sieht es an der Mühle aus? Die Gerüchte stimmen. Die Mühle hat gelitten, aber sie steht noch. Das Haus ebenfalls. Der Mann fluchte leise. Während Zederin von ihrem großartigen Gespür und ihren Tricks berichtete, schob Fielding seinen Kopf nach vorn, um sehen zu können, mit wem sie sprach. Auf einer Bank saß ein schwarz gekleideter Mann, dessen Gesicht unter einer Kapuze verborgen lag. Er hielt die Hände über dem Schoß gefaltet. Sie waren braun, also musste er ein Crawford-Bruder sein. Hast du ihn gefunden?, fragte er. Und ob! Du kannst dich auf deine alte Tante verlassen. Die Meisterin holte einen in Tuch eingeschlagenen Gegenstand aus einem Umhängebeutel. Eindeutig war das der Knüppel. Sie reichte dem Mann das Bündel, aber der nahm es nicht an und atmete hörbar aus. Scheiße. Was denn? Ist doch nur ein Knüppel. Er ließ ein raues Lachen hören und als er abwehrend die Hände hob, erkannte Fielding seine krummen Finger. Die Erkenntnis, dass niemand geringerer als Earl Cassander auf der Bank saß, war einerseits erschreckend, andererseits aber fühlte es sich ungeheuer aufregend an. Du hast wirklich nicht die geringste verdammte Ahnung, oder, Zeddy? Weißt du was? Ich lege den einfach hier auf die Bank und du machst damit, was du willst. Ich habe deinen Auftrag ausgeführt und auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass du dich wenigstens ein bisschen freust, von einem Danke will ich gar nicht reden, bin ich mit mir zufrieden. Ich habe alles richtig gemacht. Tut mir leid, du hast ja recht. Ich danke dir. Du hast hierfür einiges auf dich genommen. Liegt an mir, dass ich mich nicht richtig freuen kann. Eine Weile sagten die beiden nichts. Ich gehe dann mal. Ja, sicher. Erhol dich von deiner Reise. Du hast es dir verdient. Bevor ich es vergesse: Fielding hat sich wacker geschlagen. Ist ein schlaues Kerlchen. Mit dem kann man was anfangen. Schade, dass du ihn mir weggeschnappt hast. Du kannst nicht alles haben im Leben, Cass. Mit diesen Worten ließ die Meisterin ihren Neffen allein. Fielding zog den Kopf hinter den Busch, aber Meisterin Zederin ging gar nicht in seine Richtung, sondern tiefer in den Rosengarten. Er sah sie noch einmal in einem Säulengang, dann verschwand sie in dem Gebäude, das an den Rosengarten angrenzte. Als er wieder zu Earl Cassander spähte, schwebten dessen krumme Finger über dem Bündel, berührten es aber nicht, so als wäre es heiß oder eine giftige Schlange. Nach einer kleinen Weile zog er die Hand weg und kippte seufzend den Kopf in den Nacken, sodass sein Gesicht unter der Kapuze zum Vorschein kam. Der Blick hellgrüner Augen streifte Fielding und er erschrak bis ins Mark. Aus einem Reflex heraus rannte er los, quer über den Burghof, im Nacken die Angst, dass der Earl jederzeit die Wachen rufen könnte, um ihn zu schnappen. Nichts dergleichen geschah und Fielding trabte aus und spazierte dann unbehelligt durch das Tor. Hatte er sich die Tränen in Earl Cassanders Gesicht nur eingebildet, oder wirklich gesehen?

Im Schatten von Legenden und Geheimnissen beginnen die Crawfords, ihre Ränke zu schmieden. In wispernden Schatten, finsteren Höhlen und ihrer bewegten Familiengeschichte offenbaren sich den Crawfords Wahrheiten, die ihren Zusammenhalt auf die Probe stellen, und ihnen schwere Gewissensentscheidungen abverlangen. Endlich erfahren sie, wer sie wirklich sind, und welche Bürde ihre Herkunft bedeutet. Derweil arbeiten sie für ihren guten Ruf und schmieden erste Bündnisse, nicht ahnend, dass der Feind längst mit am Tisch sitzt. Eine blutige Fehde droht, als der Erbe einer mächtigen Adelsfamilie gewalttätig wird. Lassen die Crawfords den jungen Mann davonkommen, oder statuieren sie an ihm ein Exempel? Und während im Verborgenen die Pläne zum Sturz der Krähen heranreifen, fällt ihnen die Krone Twiflotens in die Hände. Wenn Cassander will, kann er schon morgen König sein. In einer mittelalterlichen Welt voller Konflikte kämpfen die Crawfords für das Volk und gegen ihre dunkle Vergangenheit. Finden sie die Kraft, ihren Weg zu Freiheit und Gerechtigkeit zu gehen, gegen alle äußeren und inneren Widerstände?

 

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