Der Halachische Mensch

Mar'ot 3

Soloveitchik, Joseph B

160 Seiten

49,95 €
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Erscheint am: 31.08.2018

Seit den Anfängen der Aufklärung bis zum heutigen Tag denken Juden über jüdisches Selbstverständnis und die conditio humana in der Moderne nach. Entstanden ist dabei nicht nur eine moderne jüdische Geschichtswissenschaft, Philosophie und Philologie, sondern auch eine faszinierende Literatur jüdischer Reflexion zu politischen, religiösen, philosophischen und säkularen Fragen. Mit der Shoah und der Staatsgründung Israels hat dieses Nachdenken wichtige neue Bezugspunkte erhalten. Die von Christian Wiese herausgegebene Schriftenreihe setzt sich zum Ziel, schwer zugängliche oder verborgene Quellen und Werke, die zum Verständnis jüdischer Geschichte und jüdischen Denkens seit dem 17. Jahrhundert von Bedeutung sind, in kommentierter und mit wissenschaftlicher Einleitung versehener Fassung neu herauszugeben. Der hebräische Titel der Reihe Mar’ot (“Spiegel”, pl.) verweist auf eine facettenreiche Entwicklung, in der das Judentum in den vielfältigen “Spiegeln” von Tradition, zeitgenössischer Kultur, Integrations- und Diskriminierungserfahrung neue, moderne, vielfach von unterschiedlichen Brechungen bestimmte Identitätsentwürfe des Jüdischen hervorbrachte.

Rabbi J. Soloveitchik (1903–1993) zählt zu den herausragenden zeitgenössischen Talmudisten und zu den schöpferischsten Denkern des 20. Jahrhunderts. Mit dem erstmals auf Deutsch vorliegenden bahnbrechenden Essay erschafft Soloveitchik aus den Quellen des halachischen Judentums den Halachischen Menschen und etabliert mit ihm ein sowohl abstraktes als auch greifbares Ideal: den Inbegriff des edlen und vollkommenen Menschen. Der Leser erhält über den Text, der in einer Zeit entstand, in der Juden zu Untermenschen degradiert wurden, Einblick in eine Lebensform und Weltanschauung, die sich seit jeher an der Halacha orientieren. Der halachische Mensch gewinnt nicht nur wegweisende Bedeutung für das in seiner Identität erschütterte Judentum von 1945, sondern wird zunehmend über die Grenzen des Judentums hinaus zum zeitlosen und tradierbaren soziologisch-anthropologischen Phänomen, dessen Wert in der neukantianischen Differenzierung zwischen Sein und Sollen und dem Gesollten als ewiger Aufgabe liegt.

Ruth Przybyla, Ramla, Israel.

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Autor Soloveitchik, Joseph B
Verlag De Gruyter Oldenbourg
ISBN 9783110403688
ISBN/EAN 9783110403688
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Erscheinungsdatum 31.08.2018
Lieferbarkeitsdatum 29.11.2029
Einband Gebunden
Seitenzahl 160 S.

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Verlag De Gruyter Oldenbourg
ISBN 9783110403688
Erscheinungsdatum 31.08.2018
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Seit den Anfängen der Aufklärung bis zum heutigen Tag denken Juden über jüdisches Selbstverständnis und die conditio humana in der Moderne nach. Entstanden ist dabei nicht nur eine moderne jüdische Geschichtswissenschaft, Philosophie und Philologie, sondern auch eine faszinierende Literatur jüdischer Reflexion zu politischen, religiösen, philosophischen und säkularen Fragen. Mit der Shoah und der Staatsgründung Israels hat dieses Nachdenken wichtige neue Bezugspunkte erhalten. Die von Christian Wiese herausgegebene Schriftenreihe setzt sich zum Ziel, schwer zugängliche oder verborgene Quellen und Werke, die zum Verständnis jüdischer Geschichte und jüdischen Denkens seit dem 17. Jahrhundert von Bedeutung sind, in kommentierter und mit wissenschaftlicher Einleitung versehener Fassung neu herauszugeben. Der hebräische Titel der Reihe Mar’ot (“Spiegel”, pl.) verweist auf eine facettenreiche Entwicklung, in der das Judentum in den vielfältigen “Spiegeln” von Tradition, zeitgenössischer Kultur, Integrations- und Diskriminierungserfahrung neue, moderne, vielfach von unterschiedlichen Brechungen bestimmte Identitätsentwürfe des Jüdischen hervorbrachte.

Rabbi J. Soloveitchik (1903–1993) zählt zu den herausragenden zeitgenössischen Talmudisten und zu den schöpferischsten Denkern des 20. Jahrhunderts. Mit dem erstmals auf Deutsch vorliegenden bahnbrechenden Essay erschafft Soloveitchik aus den Quellen des halachischen Judentums den Halachischen Menschen und etabliert mit ihm ein sowohl abstraktes als auch greifbares Ideal: den Inbegriff des edlen und vollkommenen Menschen. Der Leser erhält über den Text, der in einer Zeit entstand, in der Juden zu Untermenschen degradiert wurden, Einblick in eine Lebensform und Weltanschauung, die sich seit jeher an der Halacha orientieren. Der halachische Mensch gewinnt nicht nur wegweisende Bedeutung für das in seiner Identität erschütterte Judentum von 1945, sondern wird zunehmend über die Grenzen des Judentums hinaus zum zeitlosen und tradierbaren soziologisch-anthropologischen Phänomen, dessen Wert in der neukantianischen Differenzierung zwischen Sein und Sollen und dem Gesollten als ewiger Aufgabe liegt.

Ruth Przybyla, Ramla, Israel.

 

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