Zurück zum guten Bauchgefühl - Folgewunder als Seelenretter?

Wiedemann, Sandra

184 Seiten

19,90 €
Inkl. 7% Steuern

Lieferzeit: 5 Werktage(inkl . Versand)

In meiner Panik habe ich gestern die Hebamme Claudia bei uns im Ort um ein Gespräch gebeten und sie um ihren Rat gefragt. Glücklicherweise konnte sie mich etwas beruhigen - hat mich aber auch ermutigt, beim Arzt ruhig zu sagen, wenn er sich mit Ultraschalluntersuchungen zurückhalten soll. Mein neuer Gynäkologe ist wohl dafür bekannt, besonders oft und gründlich zu "schallen". Zu meiner früheren Ärztin will ich nicht mehr gehen. Durch das Drama in der letzten Schwangerschaft habe ich nämlich das Vertrauen in sie verloren. Bis heute verstehe ich nicht wirklich, wie es passieren konnte, dass sie mich so lange in falscher Sicherheit gewiegt hat und ich in der 25. Woche dann plötzlich erfahren musste, dass alles hoffnungslos ist. Außerdem verbinde ich zu viele traurige Erinnerungen mit meiner alten Praxis und wünsche mir einen wirklichen Neubeginn. Aufgeregt sitze ich nun also in der neuen Praxis und bin gespannt, was auf mich zukommt. Dr. Gerlach erscheint mir als höflicher, in sich gekehrter Mensch, der nicht viele Worte macht. Da haben sich ja zwei gefunden! In meiner Aufregung bin ich auch nicht sehr gesprächig und weiß kaum, was ich sagen soll. Aber ich bin ja schließlich nicht zum Reden hergekommen. Als ich auf dem Behandlungsstuhl sitze, untersucht mich der Arzt. Ich bin froh, dass er sich dabei wirklich kurz fasst. Habe ich doch die Unkenrufe bezüglich möglicher Schädigungen immer noch im Hinterkopf. Dr. Gerlach ist soweit zufrieden. Das "Baby" sitzt dort, wo es sein sollte, und sogar das winzige Herz kann man schon schlagen sehen. Anschließend unterhalten wir uns noch in seinem Besprechungszimmer. Aufgrund meiner Vorgeschichte (und vielleicht auch wegen meines fortgeschrittenen Alters) empfiehlt er mir eine Fruchtwasseruntersuchung, welche ab der 13. Woche möglich sei. Invasive Diagnostik? Ohne mich! Immerhin bringt diese ein Fehlgeburtsrisiko mit sich, welches nicht unerheblich ist. Außerdem möchte ich keine Untersuchung, deren Ergebnis mich unnötig beunruhigen könnte. Ganz genau erinnere ich mich nämlich noch an Erfahrungsberichte einiger Betroffener auf der Internetplattform www.leona-ev.de, dem Verein für Eltern chromosomal geschädigter Kinder. Bei manchen der ungeborenen Babys wurden irgendwelche Auffälligkeiten an den Chromosomen festgestellt. Trotzdem kamen diese dann aber völlig gesund zur Welt. Und selbst falls bei einer Fruchtwasseruntersuchung herauskommen sollte, dass mein Kind wieder an einer Trisomie leidet: Ich weiß genau, dass ich niemals aufgrund einer schlichten Diagnose irgendeine Entscheidung treffen könnte! Gerade bei der bekanntesten Trisomie, der Trisomie 21, dem sogenannten "Down Syndrom", ist die Bandbreite möglicher Schädigungen und der daraus resultierenden Lebenserwartung doch riesig. Was würde es mir also bringen zu wissen, dass mein Baby davon betroffen ist? Ich müsste trotzdem abwarten, bis es groß genug ist, damit man im Ultraschall alles genau sehen und den Grad der Fehlbildungen beurteilen könnte. Ich sage Dr. Gerlach darum, dass eine Fruchtwasseruntersuchung nicht in Frage kommt und ich stattdessen nur zum Feinultraschall bei "meinem" Pränataldiagnostiker will, der uns in der letzten Schwangerschaft so gut betreut hat. Fürs Erste beruhigt, verlasse ich die Praxis. Wirkliche Freude über meine Schwangerschaft will sich jedoch noch nicht einstellen. Und mir schwant, dass dies noch eine ganze Weile so bleiben wird. Ich merke genau, dass ich innerlich in einer gewissen Abwartehaltung bin und das alles noch gar nicht zu sehr an mich heranlassen will. Zu schmerzhaft ist die Erfahrung aus der letzten Schwangerschaft. Zu groß die Gewissheit, dass bis zum Ende nichts sicher ist und immer noch alles schiefgehen kann.

Nach einem Schwangerschaftsabbruch aufgrund tödlicher Fehlbildungen des Kindes beginnt für Sandra der lange, schmerzhafte Weg der Verarbeitung. Phasenweise verzweifelt sie am Leben und glaubt, ihr Urvertrauen sei für immer zerstört worden. Zur Trauer um die verlorene Wunschtochter gesellt sich das zähe Warten auf eine Folgeschwangerschaft. Sandra ist der Überzeugung, unbedingt noch einmal schwanger werden zu müssen. Nur davon verspricht sie sich Heilung, und nur eine erneute Schwangerschaft scheint die letzte und einzige Rettung zu sein. Als es endlich dazu kommt, muss Sandra erkennen, dass sie vom Seelen­frieden noch weit entfernt ist. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle beginnt. Wieder "guter Hoffnung zu sein" gibt ihr zwar neuen Lebensmut, ist aber erst der Anfang einer aufregenden Reise mit ungewissem Ausgang. Wird das Schicksal ihr diesmal gnädig sein? Darf sie am Ende ein gesundes Kind im Arm halten? *** Sandras erstes Buch heißt "Am Ende aller guten Hoffnung - Sterbehilfe im Mutterleib?" und ist ebenfalls bei edition riedenburg erschienen (ISBN 978-3-902943-61-3). www.editionriedenburg.at *** Suchworte: Folgeschwangerschaft, Spätabbruch, Abtreibung, wieder schwanger nach Verlust, Sternenmama, Sternenmutter, Sternenmütter, Sternenkinder, Kindergrab, Trost, Hoffnung, Zuspruch, Erfahrungsbericht, Erlebnisbericht einer Mutter, Autobiographie, Roman, medizinische Indikation, Trisomie 13, Trisomie 21, Down Syndrom, Behinderung, Austragen, krankes Baby austragen, Entscheidung gegen Schwangerschaftsabbruch, Schwangerschaftsabbruch, Abbruch, Baby behalten, gesundes Kind, Pränataldiagnostik, pränatale Diagnose, Warten auf Pränataldiagnose

Sandra Wiedemann (*1978) ist dreifache Mutter. Ihr erstes Buch, "Am Ende aller guten Hoffnung - Sterbehilfe im Mutterleib?", sorgte medial für Aufsehen, denn selten zuvor wurde aus Sicht einer Betroffenen so ehrlich und aufwühlend über die innere Zerrissenheit Pro und Contra Spätabbruch geschrieben. Mit "Zurück zum guten Bauchgefühl" legt die Autorin nun die Fortsetzungsgeschichte über ihre heiß ersehnte Folgeschwangerschaft vor.

Mehr Informationen
Autor Wiedemann, Sandra
Verlag edition riedenburg e.U.
ISBN 9783903085442
ISBN/EAN 9783903085442
Lieferzeit 5 Werktage(inkl . Versand)
Erscheinungsdatum 02.11.2016
Einband Kartoniert
Format 1.3 x 22 x 15.5
Seitenzahl 184 S.
Gewicht 297

Weitere Informationen

Mehr Informationen
Verlag edition riedenburg e.U.
ISBN 9783903085442
Erscheinungsdatum 02.11.2016
Einband Kartoniert
Format 1.3 x 22 x 15.5
Gewicht 297

In meiner Panik habe ich gestern die Hebamme Claudia bei uns im Ort um ein Gespräch gebeten und sie um ihren Rat gefragt. Glücklicherweise konnte sie mich etwas beruhigen - hat mich aber auch ermutigt, beim Arzt ruhig zu sagen, wenn er sich mit Ultraschalluntersuchungen zurückhalten soll. Mein neuer Gynäkologe ist wohl dafür bekannt, besonders oft und gründlich zu "schallen". Zu meiner früheren Ärztin will ich nicht mehr gehen. Durch das Drama in der letzten Schwangerschaft habe ich nämlich das Vertrauen in sie verloren. Bis heute verstehe ich nicht wirklich, wie es passieren konnte, dass sie mich so lange in falscher Sicherheit gewiegt hat und ich in der 25. Woche dann plötzlich erfahren musste, dass alles hoffnungslos ist. Außerdem verbinde ich zu viele traurige Erinnerungen mit meiner alten Praxis und wünsche mir einen wirklichen Neubeginn. Aufgeregt sitze ich nun also in der neuen Praxis und bin gespannt, was auf mich zukommt. Dr. Gerlach erscheint mir als höflicher, in sich gekehrter Mensch, der nicht viele Worte macht. Da haben sich ja zwei gefunden! In meiner Aufregung bin ich auch nicht sehr gesprächig und weiß kaum, was ich sagen soll. Aber ich bin ja schließlich nicht zum Reden hergekommen. Als ich auf dem Behandlungsstuhl sitze, untersucht mich der Arzt. Ich bin froh, dass er sich dabei wirklich kurz fasst. Habe ich doch die Unkenrufe bezüglich möglicher Schädigungen immer noch im Hinterkopf. Dr. Gerlach ist soweit zufrieden. Das "Baby" sitzt dort, wo es sein sollte, und sogar das winzige Herz kann man schon schlagen sehen. Anschließend unterhalten wir uns noch in seinem Besprechungszimmer. Aufgrund meiner Vorgeschichte (und vielleicht auch wegen meines fortgeschrittenen Alters) empfiehlt er mir eine Fruchtwasseruntersuchung, welche ab der 13. Woche möglich sei. Invasive Diagnostik? Ohne mich! Immerhin bringt diese ein Fehlgeburtsrisiko mit sich, welches nicht unerheblich ist. Außerdem möchte ich keine Untersuchung, deren Ergebnis mich unnötig beunruhigen könnte. Ganz genau erinnere ich mich nämlich noch an Erfahrungsberichte einiger Betroffener auf der Internetplattform www.leona-ev.de, dem Verein für Eltern chromosomal geschädigter Kinder. Bei manchen der ungeborenen Babys wurden irgendwelche Auffälligkeiten an den Chromosomen festgestellt. Trotzdem kamen diese dann aber völlig gesund zur Welt. Und selbst falls bei einer Fruchtwasseruntersuchung herauskommen sollte, dass mein Kind wieder an einer Trisomie leidet: Ich weiß genau, dass ich niemals aufgrund einer schlichten Diagnose irgendeine Entscheidung treffen könnte! Gerade bei der bekanntesten Trisomie, der Trisomie 21, dem sogenannten "Down Syndrom", ist die Bandbreite möglicher Schädigungen und der daraus resultierenden Lebenserwartung doch riesig. Was würde es mir also bringen zu wissen, dass mein Baby davon betroffen ist? Ich müsste trotzdem abwarten, bis es groß genug ist, damit man im Ultraschall alles genau sehen und den Grad der Fehlbildungen beurteilen könnte. Ich sage Dr. Gerlach darum, dass eine Fruchtwasseruntersuchung nicht in Frage kommt und ich stattdessen nur zum Feinultraschall bei "meinem" Pränataldiagnostiker will, der uns in der letzten Schwangerschaft so gut betreut hat. Fürs Erste beruhigt, verlasse ich die Praxis. Wirkliche Freude über meine Schwangerschaft will sich jedoch noch nicht einstellen. Und mir schwant, dass dies noch eine ganze Weile so bleiben wird. Ich merke genau, dass ich innerlich in einer gewissen Abwartehaltung bin und das alles noch gar nicht zu sehr an mich heranlassen will. Zu schmerzhaft ist die Erfahrung aus der letzten Schwangerschaft. Zu groß die Gewissheit, dass bis zum Ende nichts sicher ist und immer noch alles schiefgehen kann.

Nach einem Schwangerschaftsabbruch aufgrund tödlicher Fehlbildungen des Kindes beginnt für Sandra der lange, schmerzhafte Weg der Verarbeitung. Phasenweise verzweifelt sie am Leben und glaubt, ihr Urvertrauen sei für immer zerstört worden. Zur Trauer um die verlorene Wunschtochter gesellt sich das zähe Warten auf eine Folgeschwangerschaft. Sandra ist der Überzeugung, unbedingt noch einmal schwanger werden zu müssen. Nur davon verspricht sie sich Heilung, und nur eine erneute Schwangerschaft scheint die letzte und einzige Rettung zu sein. Als es endlich dazu kommt, muss Sandra erkennen, dass sie vom Seelen­frieden noch weit entfernt ist. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle beginnt. Wieder "guter Hoffnung zu sein" gibt ihr zwar neuen Lebensmut, ist aber erst der Anfang einer aufregenden Reise mit ungewissem Ausgang. Wird das Schicksal ihr diesmal gnädig sein? Darf sie am Ende ein gesundes Kind im Arm halten? *** Sandras erstes Buch heißt "Am Ende aller guten Hoffnung - Sterbehilfe im Mutterleib?" und ist ebenfalls bei edition riedenburg erschienen (ISBN 978-3-902943-61-3). www.editionriedenburg.at *** Suchworte: Folgeschwangerschaft, Spätabbruch, Abtreibung, wieder schwanger nach Verlust, Sternenmama, Sternenmutter, Sternenmütter, Sternenkinder, Kindergrab, Trost, Hoffnung, Zuspruch, Erfahrungsbericht, Erlebnisbericht einer Mutter, Autobiographie, Roman, medizinische Indikation, Trisomie 13, Trisomie 21, Down Syndrom, Behinderung, Austragen, krankes Baby austragen, Entscheidung gegen Schwangerschaftsabbruch, Schwangerschaftsabbruch, Abbruch, Baby behalten, gesundes Kind, Pränataldiagnostik, pränatale Diagnose, Warten auf Pränataldiagnose

Sandra Wiedemann (*1978) ist dreifache Mutter. Ihr erstes Buch, "Am Ende aller guten Hoffnung - Sterbehilfe im Mutterleib?", sorgte medial für Aufsehen, denn selten zuvor wurde aus Sicht einer Betroffenen so ehrlich und aufwühlend über die innere Zerrissenheit Pro und Contra Spätabbruch geschrieben. Mit "Zurück zum guten Bauchgefühl" legt die Autorin nun die Fortsetzungsgeschichte über ihre heiß ersehnte Folgeschwangerschaft vor.

 

Kategorie